Tennis: Kohlschreiber erleidet Bizeps-Einriss im Oberschenkel

Beide Einzel verloren, dazu der Ausfall des verletzten Hoffnungsträgers Philipp Kohlschreiber – im backofen-warmen Buenos Aires war alles gegen die DTB-Auswahl gelaufen.

„Unsere Chance ist fast gegen Null gesunken“, stellte der Bayreuther schon vor dem Doppel fest, für das Kohlschreiber als Partner von Spezialist Christopher Kas fest eingeplant war. Klar habe sich die Mannschaft unter ihrem schweigenden neuen Chef Carsten Arriens viel mehr ausgerechnet, erklärte Mayer – mindestens ein 1:1 nach dem ersten Tag.

„Das ist bitter“, sagte er ebenso wie zuvor Kohlschreiber. „Wir haben erwartet, dass Philipp gegen Berlocq gewinnt. Er hatte seine Chancen und konnte sie nicht nutzen“, stellte die deutsche Nummer zwei nach der eigenen 7:6 (7:4), 3:6, 3:6, 4:6-Niederlage gegen Juan Mónaco fest.

Kohlschreiber schien zunächst ungefährdet zu sein, musste dann aber in den fünften Satz gegen Carlos Berlocq und zog sich einen zwei Zentimeter langen Einriss am Bizeps des linken Oberschenkels zu. Mayer berichtete, der Augsburger habe sich nach der Aufgabe an Krücken ins Krankenhaus begeben müssen, weil er nicht mehr auftreten konnte. Eine Kernspintomographie bestätigte die erste Diagnose, die der deutsche Mannschaftsarzt noch auf dem Platz gestellt hatte.

Mayer hat mittlerweile schon so einiges in seiner Profilaufbahn erlebt, solch harte Bedingungen wie im Parque Roca waren jedoch auch dem 29-Jährigen neu. „Ich hatte noch nie solche Hitze wie hier“, erklärte der schon oft bei den Australian Open angetretene Franke nach seinem Spiel bei 37 Grad am Nachmittag. „Man konnte gar nicht so viel trinken, wie man Flüssigkeit verloren hat.“ Wer weiß, in Melbourne wäre seine Partie angesichts der dortigen Hitzeregeln vielleicht gar nicht gespielt oder zumindest verschoben worden.

Kohlschreibers Mittags-Match hätte dagegen wohl auch in Australien angefangen und wäre beendet worden. Mayer schloss einen Zusammenhang zwischen Hitze und Verletzung nach einem der vielen Spurts zu einem Stopp zumindest nicht aus. „Das kann gut sein. Man ist angespannt“, stellte er fest und nannte Kohlschreiber einen der fittesten Spieler auf der Tour. Berlocq seien die Folgen der vierstündigen Schufterei ebenfalls anzusehen gewesen. „Er konnte am Ende auch nicht mehr laufen vor Krämpfen“, stellte Mayer fest – daher die vielen Stopps.

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