Deutsches Davis-Cup-Team gegen Argentinien – Doppelter Schock im Glutofen

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Das deutsche Davis-Cup-Team liegt gegen Argentinien mit 0:2 zurück. Philipp Kohlschreiber spielt gegen Carlos Berlocq gut, greift sich im fünften Satz jedoch an den Oberschenkel - und muss beim Stand von 5:4 aufgeben. Florian Mayer verliert anschließend gegen Juan Monaco.

Es war kein Tag zum Sport im Freien, der Freitag in Buenos Aires. Die angekündigten Wärmegewitter zogen sich ins Nirgendwo zurück, dafür brannte die Sonne umso gnadenloser vom Sommerhimmel, und der Wind blies wie ein Föhn. Für die wenigen Besucher war schon der Weg über den Parkplatz zum Stadion im Parque Roca wie eine Durchquerung der Atacama-Wüste - die Temperatur lag bei 37 Grad im Schatten, den es in dieser aufgeheizten Betonschüssel aber nicht gab.

Für Deutschlands Tennismänner hat sich die Schinderei in der Hitze dann noch nicht einmal gelohnt, denn sie liegen auf dem glühenden Sand gegen Argentinien 0:2 zurück. Philipp Kohlschreiber gab nach gut vier Stunden im fünften Satz wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel gegen Carlos Berlocq auf. Florian Mayer verlor danach in vier Sätzen gegen Juan Mónaco (7:6, 3:6, 3:6, 4:6).

Geht der Besuch am Rio Plata auch ein viertes Mal schief, dann muss das DTB- Team erneut in die Abstiegsrunde. Bereits vor einem Jahr waren die Deutschen in Runde eins den Argentiniern unterlegen (damals in Bamberg) und hatten sich erst durch einen Sieg in der Relegation gegen Australien in der Weltgruppe gehalten. Es sieht aus, als werde es ein schlechter Start für den neuen Teamchef Carsten Arriens.

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Dabei hatte es gut angefangen. Nach ausgeglichenem Spielverlauf mehr etlichen Höhen und erklärlichen Tiefen (6:3, 5:7, 6:2, 4:6) führte Kohlschreiber im fünften Satz gegen Berlocq 4:3 und hatte die Chance zum vielleicht entscheidenden Break. Doch nach mehreren Stoppbällen von Berlocq machte er einen unglücklichen Schritt und verletzte sich am linken Oberschenkel.

Der Augsburger wurde behandelt und raffte sich nach einigen Minuten wieder auf, er gewann nach Berloqcs Ausgleich sogar sein Aufschlagspiel zum 5:4, konnte sich dann aber kaum mehr bewegen und warf das Handtuch. Berlocq feierte selig "den wichtigsten Sieg meines Lebens", Kohlschreiber dagegen musste sich vom Physiotherapeuten huckepack tragen lassen. Man suchte Krücken für den Patienten, doch es war zunächst nur ein Rollstuhl vorrätig. "Sowas wünscht man keinem und will es auch nicht selber haben", sagte er. "Ich hätte lieber verloren und dem Gegner gratuliert. So ist das unfassbar bitter für mich und das Team."

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