Stefan Effenberg: «… dann muss Shaqiri Bayern verlassen»

Die Schweiz hat sich unter grossem Druck souverän für die Achtelfinals qualifiziert. Das ist in der Gruppenphase das Einzige, was zählt.

Xherdan Shaqiri hat ein grosses Spiel gemacht. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Das ist in der Nationalmannschaft so und teilweise auch bei den Bayern.

Grundsätzlich rate ich ihm, in München zu bleiben. Er hat bereits bewiesen, dass er zum Klub passt. Wenn er fit ist und keine Verletzungssorgen hat, wird er sich über kurz oder lang als Stammspieler durchsetzen.

Nun ist es aber wichtig für ihn, das Gespräch mit Pep Guardiola zu suchen. Der Trainer muss ihm sagen, ob er ihm sein hundertprozentiges Vertrauen schenkt und ob er in seinen Plänen eine grosse Rolle spielt.

Das heisst: Sagt ihm Guardiola, er sei ein wichtiger Bestandteil seiner Überlegungen, sollte Shaqiri bei Bayern bleiben. Ist das nicht der Fall, muss er über einen Wechsel nachdenken und Bayern verlassen.

Ich bin mir sicher, dass Shaqiri jedem Klub, für den er jemals spielen wird, den Stempel auf­drücken kann. Und seine Karriere wird noch lange dauern.

Guardiola weiss natürlich, dass Franck Ribéry mit seinen 31 Jahren immer wieder verletzt ist. Und nun auch mit Rückenschmerzen die WM verpasst hat. Die Frage ist für mich, ob er mit seinem Körper überhaupt wieder der Ribéry der besten Tage werden kann  und nochmals hundertprozentig fit wird.

Darum wäre es falsch von Bayern, Shaqiri abzugeben. Wenn ein Spieler wie er auf rechts, auf links und in der Mitte eingesetzt werden kann, dann ist das Gold wert.

Noch kurz zu Argentinien: Das wird eine riesige Herausforderung. Aber die Schweiz darf keine Angst haben. Für mich sind die Argentinier kein Top-Favorit auf den Titel.

Offensiv sind sie stark, aber nach hinten sind sie anfällig, und der Torhüter macht keinen guten Eindruck. Die Schweizer werden ihre Möglichkeiten bekommen – und in einem Spiel ist immer alles möglich.

Leave a Reply