Nach EM-Titel: Hockey-Damen greifen in World League an

Deutschlands Hockey-Damen wollen ihre seit langem beste Saison erfolgreich vollenden.

Nach dem EM-Titelcoup und dem direkt gelösten WM-Ticket für 2014 hat das neu formierte Team von Bundestrainer Jamilon Mülders zum Abschluss eines Hoffnung machenden Jahres das World-League-Finalturnier in Argentinien auf dem Programm.

"Unsere Jahresziele haben wir schon erfüllt. Aber das Turnier in Tucumán ist der letzte große Vergleich auf Top-Niveau vor der Weltmeisterschaft, daher ist es für uns ein wichtiger Härtetest", sagte Mülders über die World League. Die wird seit diesem Jahr im Wechsel mit der traditionellen Champions Trophy ausgespielt.

Da die World League immer in ungeraden Jahren ansteht, ist sie auch künftig die Basis für die Qualifikation zu WM-Turnieren oder Olympischen Spielen der (geraden) Folgejahre. Zur Premiere des nicht unumstrittenen Formats lösten die DHB-Damen diese Herausforderung mit Bravour.

Der von Mülders vorgenommene Umbruch nach der Olympia-Enttäuschung 2012 in London (Platz 7) glückte überraschend schnell: Im Juli gelang beim World-League-Vorrundenturnier in Malaysia der Sieg vor den Niederlanden und damit die rasche Qualifikation zur WM im Juni 2014 in Den Haag.

Ende August folgte der ebenso unerwartete EM-Championats-Triumph in Boom/Belgien. Stephan Abel, der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), lobte die Spielerinnen: "Sie haben die Zielvorgaben mehr als erfüllt. Die World League ist praktisch eine Zugabe."

Um weiteren Aufschluss über die Spielstärke seines Teams zu erhalten, hat Mülders im Vergleich zum EM-Kader sieben Änderungen vorgenommen. Seine Maxime bleibt, stets auch Talente dem Druck großer Turniere auszusetzen, wo diese ihre Tauglichkeit für ferne Aufgaben wie die WM 2014 oder die Olympischen Spiele 2016 in Rio nachweisen müssen.

"Mir ist wichtig, dass wir nicht alles umwerfen, dennoch nehme ich mir die Freiheit, einige neue Spielerinnen einzubauen", erklärte der Coach. Er gönnt auch festen Größen wie Torfrau Kim Platten oder den Feldspielerinnen Nina Hasselmann, Jennifer Plass und Maike Stöckel eine Verschnaufpause. "Ich zolle mit dieser Rotation dem Termin-Wahnsinn etwas Tribut", betonte der Behrmann-Nachfolger.

Die DHB-Mannschaft, die in zwei Vorbereitungsspielen in Tucuman gegen Argentinien (0:2) und China (5:3) Sieg und Niederlage erzielte, trifft gleich zum Auftakt am Samstag auf den Top-Favoriten Niederlande. Südkorea am Sonntag und England am Dienstag (deutsche Gruppenspiele jeweils um 15.30 Uhr/MEZ) sind die weiteren Gegner in der Vorrunden-Gruppe A. Mit dem Viertelfinale am Donnerstag beginnt für die acht Teams dann die Phase der K.o.-Spiele.

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