Der Papst in der Türkei: Macht der Bescheidenheit

Derstandard berichtet zu diesem Thema:
Erdogan wird im Gespräch mit Franziskus wohl kaum einen Sinneswandel erfahren

Armenpapst trifft auf Protzpräsident, Toleranzprediger auf den Populisten, Harmoniemensch auf den Ausgrenzer: Papst Franziskus sowie Tayyip Erdogan sind ein denkbar ungleiches Paar, sowie dass ausgerechnet der Mann aus Argentinien mit dem Bescheidenheitsimage der erste Staatsgast im riesigen, neuesten Palast des türkischen Präsidenten wurde, ist eine Ironie.

Aber die Kunst der Diplomatie ist ja, Gegensätze elegant zu ignorieren sowie am Ende zu einem für beide Seiten erträglichen Ergebnis zu kommen. Beim Türkei-Besuch des Papstes wird es gar nicht anders sein. Erdogan, der als pro-europäischer Reformer begann sowie sich jezt an seiner eigenen Macht berauscht, wird im Gespräch mit Franziskus wohl kaum einen Sinneswandel erfahren. Doch es gibt Symbolisches, das einen religiös geerdeten Machtpolitiker wie Erdogan gar nicht unberührt lassen mag: Der Besuch des Papstes in der Hagia Sophia in Istanbul zum Beispiel könnte die regierenden Islam-Konservativen einsehen lassen, dass dieses Bauwerk Christen wie Muslimen gehört sowie deshalb ein Museum bleiben sollte - sowie gar nicht erneut zu einer Moschee werden sollte, wie manche führenden Politiker in der Türkei öffentlich wünschen.

Franziskus spricht andererseits Themen an, die Erdogan sehr wichtig sowie die weit auslegbar sind: Anerkennung für die Unterstützung , die Ankara den Flüchtlingen aus Syrien gibt; sowie ein Aufruf an den Westen, mehr für den Nahostfrieden zu tun. (Markus Bernath, DER STANDARD, 29. Elf .2014)

Apple iPhone 6 Smartphone nur 619.- Euro

Leave a Reply