Argentinien gewinnt Defensivschlacht

Augusto Batalla war zu Wortspielen zumute: "Es war eine Schlacht gegen Flanken und Torschüsse", sagte der Torhüter, dessen Nachname auf Deutsch "Schlacht" bedeutet, lachend nach dem Sieg Argentiniens gegen die Elfenbeinküste. Dadurch erreichte die Albiceleste erstmals nach zehn Jahren wieder das Halbfinale. Der Schlussmann war einer der großen Protagonisten der südamerikanischen Auswahl, doch er hatte einen entscheidenden Vorteil. Vor ihm kann er auf seinen Klubkameraden bei River Plate, Emanuel Mammana, bauen, der alle bisherigen fünf Partien bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft VAE 2013 bestritten hat.

"Augusto und ich kennen uns sehr gut. Wir spielen zusammen, seit wir acht Jahre alt sind. Hier bei der WM machen wir in der Defensive sehr gute Spiele. Augusto sagt vor den Spielen immer denselben Spruch: 'Wir müssen das Tor sauber halten'. Deshalb geben wir hinten alles, damit wir keine Tore kassieren", sagte der Verteidiger nach der Begegnung gegen die Afrikaner ebenfalls mit einem breiten Grinsen zu FIFA.com.

Der 1,81 Meter große Torhüter, der im Verlauf des Wettbewerbs fünf Tore kassiert hat, sieht die regelmäßige Zusammenarbeit mit Mammana im argentinischen Verein als großen Vorteil: "Das ist sehr hilfreich, dass ich seit vielen Jahren mit Emanuel zusammenspiele. Mit ihm gewannen wir die Südamerikameisterschaft in San Luis, und mit River gewannen wir die U-17-Klub-Weltmeisterschaft, die in Spanien stattfand. Ich weiß, wann er ran geht und wann nicht, wann ich aufmerksam sein muss. Es gibt natürlich große Sicherheit und Ruhe, mit ihm zusammenzuspielen."

Der Einzug ins Halbfinale ist für die beiden das beherrschende Thema. Sie umarmen sich, lachen, scherzen, doch sie vergessen nicht, was ihnen bevorsteht. "Wir sind sehr glücklich. Es ist etwas Einzigartiges, es hierher geschafft zu haben, Argentinien ist nicht oft so weit gekommen. Wir haben die Möglichkeit, Weltmeister zu werden und Geschichte zu schreiben. Dennoch müssen wir ruhig bleiben, denn es bleiben noch zwei Spiele. Aber jetzt genießen wir den Moment", sagte Mammana.

Und sein Freund gab ihm Recht: "Es war ein sehr intensives Spiel. Wir haben häufig so knappe Spiele, in denen wir viel Einsatz zeigen. So ist es erneut gekommen, und das Wichtigste ist, dass wir im Halbfinale sind. In der ersten Halbzeit hatten wir es gut im Griff, denn der Trainer hatte uns sehr gut eingestellt, und die Mannschaft hat es perfekt umgesetzt. So sprang dieses Ergebnis heraus. Die frühe Führung hat geholfen, da sie ihre Spielweise ändern mussten und uns dies gleichzeitig Ruhe gab."

Größeres Leid, größere Freude
Argentinien geriet am Ende der Partie gegen die Elefanten noch stark unter Druck. Und die beiden Stützen der Defensive erklärten auch, warum: "Am Ende mussten wir viel leiden, denn wir wussten, dass die Elfenbeinküste ein sehr schwerer Gegner ist. Sie spielen immer sehr schnell und lassen nie nach. Doch wir haben uns durchgekämpft, und jetzt genießen wir es. Wir haben gut verteidigt und konnten das Ergebnis halten, als wir in Führung lagen. Der Schlüssel war, dass wir 90 Minuten lang Gas gegeben haben. Nicht einer kam ins Trotten, wir haben nie aufgehört", erklärte Mammana.

Und über den nächsten Gegner, der kein Geringerer als Titelverteidiger Mexiko ist, hatte Mammana nur Worte des Respekts: "Wir wissen, dass Mexiko ebenfalls ein sehr harter Gegner ist. Wir werden sehr aufmerksam sein und bis zur letzten Minuten vollen Einsatz zeigen müssen. Doch auch wir haben eine gute Mannschaft mit großartigen Spielern. Und wenn wir so wie heute spielen, können wir Weltmeister werden."

Auch Batalla äußerte sich vorsichtig zum Halbfinalgegner am 5. November in Abu Dhabi: "Mexiko ist amtierender Weltmeister, hat sich enorm gesteigert und Brasilien ausgeschaltet, das als großer Titelfavorit galt und bisher unaufhaltsam schien. Doch wir sind hierhergekommen, um Weltmeister zu werden. Ich glaube an dieses Team, denn wir haben eine Gruppe von tollen Charakteren." Und erneut konnte er sich ein Wortspiel nicht verkneifen und sagte lachend:  "Gegen Mexiko wird es eine neue Schlacht."

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