Repsol nimmt Entschädigung von Argentinien für YPF-Enteignung an

Von Ilan Brat

MADRID--Der spanische Ölkonzern Repsol akzeptiert im Streit mit Argentinien um die Zwangsverstaatlichung seiner Tochter YPF eine Entschädigung im Wert von 5 Milliarden US-Dollar und legt den Konflikt damit bei. Eine vorläufige Vereinbarung war bereits im November erzielt worden, nun stimmte der Verwaltungsrat des spanischen Konzerns zu.

Die Enteignung der Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent an YPF im Frühjahr hatte zu diplomatischen Spannungen zwischen Spanien und Argentinien geführt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Repsol der größte Anteilseigner gewesen.

Die Struktur der Vereinbarung, die Repsol in einer Mitteilung an die spanische Marktaufsicht dargelegt hat, ist relativ komplex. Die Aktionäre von Repsol und der argentinische Kongress müssen ihr zustimmen. Laut den Konditionen wird Argentinien Repsol in Dollar denominierte Staatsanleihen mit einem Marktwert von mindestens 4,67 Milliarden Dollar erhalten. Repsol kann die Schulden jederzeit verkaufen.

Durch die Verstaatlichung von YPF war Repsols Investmentgrade-Rating in Gefahr geraten, weil der Konzern damit über die Hälfte seiner Öl- und Gasproduktion verlor. Der spanische Ölkonzern hielt am Ende nur noch 12 Prozent an Argentiniens größtem Öl- und Gaskonzern.

Wütend über die Enteignung versuchte Spanien Importe von argentinischem Biodiesel zu boykottieren.

Inzwischen hat Repsol milliardenschwere Vermögenswerte verkauft, um Schulden abzuzahlen. Ursprünglich wollte der spanische Konzern mehr als 10 Milliarden Dollar für seinen YPF-Anteil. Repsol hatte wegen der Zwangsverstaatlichung von YPF Klage vor der Weltbank gegen Argentinien eingereicht. Nun erklärten sich beide Seiten bereit, alle Rechtsstreitigkeiten fallen zu lassen.

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