Paraguayische Soldatin vor Ghana festgehalten

Erika Olazar (FB)

Accra: Es ist das erste Mal, dass eine paraguayische Soldatin auf dem Segelschiff Libertad zur Schulungszwecken an Bord ist. Erika Olazar (22), Teil einer 69-köpfigen Besatzung wurde von der Wegfahrt aus dem Hafen Accra gehindert.

Wegen Schulden, die Argentinien mit dem afrikanischen Land hat, darf die Besatzung den Hafen nahe der Hauptstadt seit 12 Tagen nicht verlassen. Neben der paraguayischen Soldatin sind auch andere südamerikanische Kameraden an Bord.

Die junge Uniformträgerin aus San Lorenzo konnte währenddessen ihre Familie über soziale Netzwerke beruhigen. Es geht ihr gut und über einen Dialog mit der hiesigen Justiz wird ein Ausweg der Beschlagnahmungsaktion gesucht. Der Großvater der Soldatin, ein Händler auf dem Fluss weckte in ihr den Berufswunsch.

Am vergangenen 2. Juni stach sie zusammen mit 68 anderen Matrosen von Buenos Aires aus in See, darunter 15 Frauen. Um als Matrosin für das offene Meer anerkannt zu werden, muss sie die 6 monatige Tour samt ihrer 18.885 Seemeilen überstehen. Die Arbeit an Deck und darunter sei sehr schwer, laut ihrer Einschätzung. Für paraguayische Matrosen ist diese Lehreinheit besonders schwer, da Paraguay nicht über einen Meerzugang verfügt und alle zu vorigen Übungen auf Flüssen erfolgen.

Von Buenos Aire aus ging es zehn Tage in argentinischen Gewässern weiter nach Salvador und Bahia in Brasilien, später nach Paramaibo, Surinam, und Georgetown, Guyana, nach La Guaira in Venzuela. Von da aus ging es direkt nach Europa. Angekommen in Funchal, Madeira führte sie die Schulungsreise nach Lissabon, Cadíz, Las Palmas  und Casablanca (Marokko).

Am 2. Oktober jedoch erreichten sie Ghana, wo der jetzige Justizstreit noch nicht beigelegt ist. Ein ghanaischer Richter verwarf die Petition der argentinischen Regierung das Schiff freizugeben, weswegen keiner der Soldaten sowie das Schiff den Hafen verlassen kann.

Die Route, die noch zurückgelegt werden soll würde die Uniformierten über Angola, Namibia, Rio de Janeiro und Montevideo zurück in die Hauptstadt Buenos Aires bringen.

Die ghanaische Firma NML Capital Limited fordert ihr Geld von der argentinischen Regierung zurück für Investitionen in Titel für öffentliche Schulden.  Diese Titel wurden nach der Krise im Jahr 2001 nicht zurückbezahlt weswegen dich die ortsansässige Justiz im Recht sieht einen Pfand einzufordern, bis die Zahlungen getätigt werden.

Erika sprach mit ihrer Mutter und beruhigte sie, dass es ihr gut geht und an sich alles in Ordnung sei.

(Wochenblatt / Última Hora / Foto: Facebook)

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