Papst spricht in Osterbotschaft Probleme in aller Welt an

31.03.2013 | 12:23 Uhr

Die Osterbotschaft von Papst Franziskus lautet: Frieden für den ganzen Erdkreis. "Buona pasqua, gesegnete Ostern", wünschte der neue Pontifex aus Argentinien am Ostersonntag vom Mittelbalkon des Petersdomes aus allen Gläubigen "in Rom und auf der ganzen Welt". Er erteilte ihnen seinen Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis).

Rom (dapd). Die Osterbotschaft von Papst Franziskus lautet: Frieden für den ganzen Erdkreis. "Buona pasqua, gesegnete Ostern", wünschte der neue Pontifex aus Argentinien am Ostersonntag vom Mittelbalkon des Petersdomes aus allen Gläubigen "in Rom und auf der ganzen Welt". Er erteilte ihnen seinen Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Zehntausende Gläubige und Touristen hatten sich auf dem Petersplatz vor dem gewaltigen Dom versammelt, um dieses erste Osterfest mit dem argentinischen Papst mitzuerleben.

Franziskus bat im Namen des auferstandenen Jesus darum, dass dieser "den Tod in Leben umwandle, den Hass in Liebe verwandle, die Rache in Vergebung, den Krieg in Frieden" - und zwar in der ganzen Welt.

Erstmals seit seiner Wahl am 13. März sprach das neue Oberhaupt die Probleme der katholischen Kirche mit ihren 1,2 Milliarden Gläubigen an - Kontinent für Kontinent. Die Osterbotschaft des neuen Papstes war mit Spannung erwartet worden, hatte Franziskus doch bereits in den vergangenen Tagen bewegende Akzente gesetzt - von Ermahnungen gegen die Selbstbezogenheit seiner Kirche bis hin zur Fußwaschung im Jugendgefängnis.

Friedensbotschaft für die Krisengebiete

Am Ostersonntag zeigte sich der Nachfolger von Benedikt XVI. nun ganz global. Für alle Ecken und Enden der Erde hatte der einstige "Kardinal der Armen" einen Osterwunsch des Friedens. Um "Frieden für den Nahen Osten, besonders zwischen Israelis und Palästinenser", aber auch um Frieden im Irak und in Syrien, bat der 76 Jahre alte Papst. "Afrika, das immer noch Schauplatz blutiger Konflikte ist", wünschte Franziskus Frieden in den zahlreichen Krisengebiete - von Mali über die Demokratische Republik Kongo und Nigeria bis hin zur Zentralafrikanischen Republik.

In Asien und Korea möge ein "neuer Geist der Versöhnung" die Differenzen überwinden. Scharf verurteilte der Pontifex die südamerikanische Plage des Drogenhandels und den Menschenhandel, "die in diesem 21. Jahrhundert am weitesten verbreitete Sklaverei".

Mehrere Runden auf dem Petersplatz im offenen Jeep

Nach der Messe drehte Franziskus in einem offenen weißen Jeep mehrere Runden auf dem überfüllten Platz vor dem Petersdom. Begeisterte Jubelrufe wie "Viva il Papa - Es lebe der Papst", "Francesco, Francesco" und "Wir haben dich lieb" brandeten ihm aus der Menge entgegen.

Trotz schlechter Vorhersagen regnete es auch nicht. Ab und an blitzte sogar die Sonne durch die zahlreichen Wolkentürme auf die bunte Fahnen, Luftballons und Spruchbänder schwenkende Menschenmenge. So festlich geschmückt sich der Altar mit viel rotem Samt und bunten Blumen präsentierte, so einfach gekleidet war der Pontifex: in schlichtem weißen Talar, wie am Abend seiner Wahl.

Bewegende Akzente bereits vor den Ostertagen

In den vergangenen Tagen hatte der Papst bereits bewegende Akzente gesetzt. Den traditionellen Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag feierte er erstmals nicht - wie sonst üblich - in einer der vatikanischen Basiliken, sondern in einem römischen Jugendgefängnis. Nicht zwölf Priestern wusch er dabei die Füße, stellvertretend für die zwölf Apostel, sondern zwölf jugendlichen Häftlingen.

Am Morgen des Gründonnerstags hatte er seine Kirche streng ermahnt, sich nicht immer nur um sich selbst, sondern um die Armen und Ausgegrenzten der Welt zu kümmern. In der feierlichen Osternacht im Petersdom hatte Franziskus die Gläubigen dann dazu aufgerufen, keine Angst vor dem Neuen, vor den "Überraschungen Gottes" zu haben.

Höhepunkt der Osterfeiern

Der Gottesdienst mit der Osterbotschaft und der anschließende päpstliche Segen "Urbi et Orbi" gilt als der Höhepunkt der Feiern, mit denen die Christen weltweit die Auferstehung Jesu begehen. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio war am 13. März zum Nachfolger des Ende Februar zurückgetretenen Benedikt XVI. gewählt worden. Er ist der erste Nichteuropäer seit fast 1.300 Jahren sowie der erste Lateinamerikaner und erste Jesuit auf dem Stuhl Petri.

dapd

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