Oma findet Enkelin nach 39 Jahren wieder

Argentinien

Großmütter suchen in Argentinien nach Kindern, die während der Militärdiktatur verschwunden sind – schon 120 Mal mit Erfolg.

Clara Anahi Teruggi (rechts) ist das 120. Enkelkind, das die „Großmütter der Plaza de Mayo“ wiedergefunden haben. Foto: afp

Buenos Aires.Eine der Gründerinnen der Menschenrechtsgruppe „Großmütter der Plaza de Mayo“ hat nach 39 Jahren ihre während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) verschwundene Enkelin wiedergefunden. Die 92-Jährige María Isabel Chorobik de Mariani konnte die 1976 im Alter von drei Monaten entführte und regimetreuen Pflegeeltern zugewiesene Clara Anahí wiedertreffen, wie die Stiftung Anahí mitteilte.

Das Treffen sei einer der größten Erfolge auf dem Weg zur Rückgabe während der Militärdiktatur verschwundener Enkel. Mit Hilfe genetischer Tests sei die Verwandtschaft bewiesen worden.

Die heute 39 Jahre alte Clara Anahí war ihren Eltern entrissen worden, die ermordet wurden. Ihre Großmutter hatte in Briefen, mit Fotos der Eltern und internationalen Petitionen nach ihr gesucht.

„Meine liebe Clara Anahí, das sind deine Eltern Diana Teruggi und Daniel Mariani“, hatte sie bei Facebook geschrieben. „Du wurdest in der Stadt La Plata am 12. August 1976 geboren. Mit drei Monaten, am 24. November, nahmen dich Militärs aus deinem Haus mit und Du wurdest an eine andere Familie übergeben.“

Die Großmütter der Plaza de Mayo, die sich nach dem Platz des Regierungssitzes in der Hauptstadt Buenos Aires benannt haben, suchen noch rund 400 damals verschwundene Kinder aus jener Zeit. Clara Anahí ist das 120. Opfer, das nun wiedergefunden werden konnte. (dpa)

Während viele Menschen in Deutschland Weihnachten mit ihrer Familie feiern, müssen manche um vermisste Angehörige bangen. Das Bundeskriminalamt (BKA) sucht innerhalb Deutschlands nach rund 9780 Menschen.

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