Tagblatt Online, 02. Oktober 2012 09:27:00
Argentinien arbeitet seine Vergangenheit auf.
(Bild: Keystone)
In einem Prozess um die Ermordung von Hftlingen whrend der Militrdiktatur in Argentinien sind sechs frhere Offiziere zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Weitere sechs Angeklagte wurden zu jeweils 25 Jahren Haft verurteilt, whrend zwei weitere freigesprochen wurden, wie die Justiz mitteilte.
Ein Gericht in Mar del Plata sprach am Montag Ex-General Alfredo Manuel Arrillaga, die frheren Oberste Leandro Edgar Marquiegui, Eduardo Jorge Blanco und Jorge Luis Toccalino sowie die beiden ehemaligen Offiziere Ernesto Alejandro Agustoni und Jos Carmen Beccio der Verbrechen gegen die Menschlichkeit fr schuldig.
In dem Prozess ging es um den Mord an 85 Hftlingen in mehreren teils geheimen Polizeigefngnissen in Mar del Plata und der Stadt Necochea whrend der Junta-Herrschaft der Jahre 1976 bis 1983.
Laut einem Bericht wurden in den Jahren 2008 bis 2012 in 61 Prozessen wegen Verbrechen whrend der Militrdiktatur 270 Angeklagte verurteilt. 15 weitere Prozesse laufen noch.
Die Annullierung der Amnestiegesetze aus der Zeit der Diktatur hatte nach dem Amtsantritt von Prsident Nestor Kirchner im Jahr 2003 die Wiederaufnahme von Prozessen gegen die Verantwortlichen erlaubt. Cristina Fernndez de Kirchner, die im Jahr 2007 ihrem Mann an der Staatsspitze nachfolgte, setzt diese Politik fort.
Argentinien war in den Jahren 1976 bis 1981 von Diktator Jorge Videla regiert worden, in den Jahren 1982 bis 1983 war Reynaldo Bignone an der Macht. Unter ihrer Herrschaft sollen bis zu 30'000 Oppositionelle verschwunden sein. (sda/afp)
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