Königin Maxima in Sorge: Falschmeldung mit Beigeschmack

Knigin Maxima

Veröffentlicht am Montag, 24. November 2014 um 07:00

Für Königin Maxima der Niederlande müssen die Medienberichte schrecklich gewesen sein. Kaum war sie von einem Blitzbesuch bei ihrem schwer kranken Vater Jorge Zorreguita aus Argentinien in die Niederlande zurückgekehrt, da meldeten argentinische und niederländische Medien, ihr 86-jähriger Vater sei tot. Doch es war 
eine Falschmeldung, eine klassische Ente. Das Krankenhaus ,,Funaleu‘‘ in Buenos Aires, wo Maximas Vater behandelt wird, weil er angeblich an Leukämie leidet, dementierte und twitterte, dass es Jorge Zorreguieta den Umständen entsprechend gut ginge.

Doch die beiden argentinischen Zeitungen ,,La Nacion‘‘ und ,,Clarin‘‘ blieben zunächst bei ihrer Darstellung und meldeten auf ihrer Website weiterhin den Tod von Jorge Zorrguieta.

Große Verwirrung

In den Niederlanden sorgten die falschen Berichte ebenfalls für großen Wirbel. Die Nachrichtenagentur ANP (Algemeen Nederlands Persbureau) verbreitete eine Eilmeldung. Titel: ,,Vater von Königin Maxima gestorben.‘‘ Obwohl die niederländische Agentur keine eigenen Quellen hatte, versah man die Eilmeldung nicht einmal mit Anführungszeichen, was üblich ist, wenn man andere Medien zitiert. Auch die Qualitätszeitung ,,de Volkskrant‘‘ brachte auf ihrer Website die ,,Breaking News‘‘, dass Zorreguita gestorben sei. Auch sie publizierte die Nachricht, ohne eigene Quellen zu haben. Sie vertraute blind auf die Nachrichtenagentur ANP.

Dann griff der Chefredakteur von ANP, Marcel van Lingen, endlich zum Telefon. Er recherchierte selbst, rief beim Hof an, um eine ,,zuverlässige Quelle‘‘ zu sprechen und stoppte schließlich alle Berichte über den angeblichen Tod von Jorge Zorreguita. Dann entdeckte der niederländische TV-Sender RTL den Tweet des Krankenhauses ,,Funaleu‘‘ und veröffentlichte die „Breaking News“, dass Maximas Vater noch lebe.

Maxima, die das natürlich weiß, muss erleichtert sein, dass ihr Vater in bestimmten Medien nun nicht mehr für tot erklärt wird. Doch der Fehler war gemacht. Er wurde gemacht, weil es im Zeitalter von Internet und sozialen Medien inzwischen immer wichtiger ist, eine Nachricht zuerst zu haben und online zu stellen und sie danach erst zu überprüfen. Publish first – check later, so heißt die neue Devise bei vielen Medien – ein offensichtlich schwerwiegender Fehler.

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