Joachim Petrick – Freitag

Alt- Bundeskanzler Helmut Schmidt, seit seiner Abwahl als Bundeskanzler durch ein konstrutktives Misstrauensvotum der CDU/CSU im Bunde mit der damals abtrünnigen Pünktchen Regierungspartei F.D.P. im Deutschen Bundestag Herbst 1983 Mitherausgeber DER ZEIT bis zu seinem Tod am 10. November 2015, verodnete, so will es mir erscheinen, dem Redaktionsteam DER ZEIT in bestimmten Recherche Fragestellungen Fussfesseln.

Vor allem wenn es um die Außen- , Forschungs- , Sicherheits- , Finanz- und Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland zu Helmut Schmidts Amtszeit als Bundeskanzler 1974- 1983 ging

In dieser Hinsicht der Fragestellung von Recherchen DER ZEIT über den Fall der bundesdeutschen Sozialökonomie Studentin Elisabeth Käsemann (1947- 1977), die durch Folterchergen der Miltärjunta in Argentinien am 24. Mai 1977 in Buenos Aires in staatlichem Gewahrsam heimtückisch ermordet fälschlich als Terroristin vorgeführt wurde, könnte für den verstorbenen Alt- Bundeskanzler so ein Alarmfall gewesen zu sein.

Anders ist es für mich nicht zu erklären, warum DIE ZEIT bis zum Beginn der Mitherausgeberschaft Helmut Schmidts durchaus, wenn auch im damals geläufig staatstragend gedämpften Duktus unablässiger Betonung der Bedeutung des Erfolgs "Stilller Diplomatie" , "Backchannels" am Deutschen Bundestag vorbei, wie diese Egon Bahr (1923- 2015) besonders zu loben wusste, in alle Richtungen, wenn es um Fragen des Menschenrechts, des Freikaufs von Diissidenten in Osteuropa, ging. über den Mordfall Elisabeth Käsemann von Staatswegen in Argentinien zuletzt

unter der Überschrift

http://www.zeit.de/1983/27/helft-und-suchen 
"Tut die Bundesregierung zu wenig für von der Junta verschleppte deutschstämmige Argentinier? Zwei Frauen klagen an."
:
Helft und suchen!
1. Juli 1983, 8:00 Uhr
Schicksale unter der argentinischen Diktatur Von Margrit Gerste

zu berichten wusste. Dabei gab es sogar im Bericht den Hinweis auf eine Strafanzeige gegen Außenminister Hans- Dietrich Genscher in Bonn wg. "Unterlassener Hilfeleistung" im Amt in verschiedenen Mordfällen der Militärjunta, verschwundenen Bundesbürgern. deutschstämmigen Bürgern in Argentinien.

Kurz vor der Fussball Weltmeisterschaft in Argentinien 1978 hatte der prominente Rhetorikprofessor und Fussball- Liebhaber Walter Jens nach damaligen Stand zum Mordfall Elisabeth Käsemann aus Tübingen, des verschwundenen Maschinenbaustudenten (inskribiert an der TH München) Klaus Zieschank, mit historischem Repliken und Vergleichen zu den Olympischen POpaganda Spielen in Berlin 1936 gut recherchiert , nicht nur kriitische Töne in unbestimmte Richtungen, sondern namenlich bestimmt gegen Personen, voran den damaligen DFB- Präsidenten Hermann Neuberger, den Fussballnationalmannschaftschef Berti Vogts, Udo Jürgens als "Buenos Dias Argentina" Schlager Komponisten, angeschlagen,

Kritisch insistierende Töne Walter Jens drohen allerdings durch seine überbordend rhetorisch sprachliche Brillianz in den Hintergund zu geraten.

Namentlich kritische Töne gegen bundesdeutsch- sozialliberale Regierungspolitiker Helmut Schmidt, Außenminister Hans- Dietrich Genscher, Staatsminister im AA, Hildegard Hamm- Brücher, Klaus von Dohnanyi, den bundesdeutschen Botschafter in Buenos Aires Jörg Kastl bleiben im Mordfall Käsemann, wohl trügerisch geblendet durch die Bemühungen der sozialliberalen Bundesareregierung um Freikauf von Dissdenten, politisch Verfolgten, Gefangenen in Osteuropa, der DDR, Polen, Rumänien, auch bei Walter Jens ganz aus.

Zu dieser Zeit fehlt im öffentlichen Bewusstsein Westdeutschlands die Vorstellungskraft, dass das, was unter Bundeskanzler Willy Brandt bis zu dessen Rücktritt am 6. Mai 1974 mit Außenminister Walter Scheel in Fragen proaktiver Amtshilfe für gefährdete Bundesbürger vor Ort in Chile nach dem Putsch des Generals Augusto Pinochet gegen die frei gewählte Regierung Salvadore Allendes am 11. Septemder 1973 selbstverständlich und vor allem erfolgreich war, nun in der Amtszeit von Helmut Schmidt, Hans- Dietrich Genscher mit denselben Staatsministern Hildegard Hamm- Brücher, Klaus von Dohnanyi im Fall Argentiniens nach dem dortigen Miltärputsch des Generals Jorges Videla keineswegs mehr selbstverständlich und schon gar nicht erfolgreich war,

http://www.zeit.de/1978/18/buenos-dias-argentina 
Buenos Dias Argentina?
Sport und Politik – Fußballweltmeisterschaft und Militärregime
28. April 1978, 7:00 Uh
Walter Jens
unter dem Aufmacher "Buenos Dias Argentina?" zu berichten suchte

Während die USA unter der US- Präsidentschaft Jimmy Carters die Militärjunta Argentiniens ab 1976 mit einem Waffen- Embargo belegte, schwang sich die westdeutsche Rüstungsindustrie, abgesichert durch Hermes- Kreditbürgschaften der Bundesregierung, unvermindert zum größten Waffenlieferanten für Rüstungsgüter zu Wasser, zu Lande und in der Luft in Argentinien auf.

1978 führte der Siemens Konzern in Argentinien kurz vor der dortigen Fussballweltmeisterschaft mit seinem PAL- System flächendeckend das Farbfernsehen ein.

1982 riskierte die argentinische Miltärjunta mit westdeutschen Waffensystemen und Know How, einer desaströsen Wirtschaftlage im Rücken, den hochspekulativen Sprung nach vorne in die Besetzung der britischen Falkland Inseln und damit in den Falklandkrieg, den Argentinien nach sechs Wochen gegen die Armada der Eisernen Lady Maggie Thatcher verlor.

Britische Soldaten kämpften im Falklandkrieg gegen in Deutschland gebaute Krauzer, Fregatten, Korvetten, U- Boote.

Sechshundert britische Soldaten kamen zu Tode, unzählige wurden Kriegsversehrte

Die Bundesregierung rieb sich die Hände in Unschuld und wartete im Namen der Deutschland AG auf neue Rüstungsaufträge in Argentinien,
Ehe man sich es versah war das Waffen- Embargo während des Falklandkrieges danach Schall und Rauch

Die Bundesregierung hatte den Spagat vollbracht, einerseits Waffenlieferant Argentiens zu sein, andererseits der britischen Premierministerin Thatcher ihre uneingeschränkte Solidarität zu versichern.

Von einer nachdrücklichen Solidarität, Fürsorge der sozialliberalen Koalition mit Angehörigen von Ermordeten, den Verschwundenen in Argentinien konnte trotzdem noch immer keine Rede sein.

. Schon auf kleine öffentliche Gesten der Verbundenheit reagierte das Auswärtige Amt, zurückhaltend formuliert, hinhaltend bedenklich.

Argentinische Mütter, Großmütter hatten nach 1977 deutsche Städte, Kirchen und Menschenrechtsorganisationen gebeten, die Schirmherrschaft über ihr Haus in Buenos Aires zu übernehmen.

Sie erhoffen sich dadurch Schutz vor der wachsenden Bedrohung durch die Militärs, schreibt Margrit Gerste in DER ZEIT vom 11. Juli 1983 mit Hinweis auf Außenminister Hans- Deitrich Genscher.

"Inzwischen hängen am Haus Schilder, die besagen: Dieses Haus der „Großmütter der Plaza de Mayo“ steht unter der Schirmherrschaft der Stadt Kiel – oder von Terre des Hommes, oder von der Evangelischen Studentengemeinde Berlin. Auch der Krefelder Oberbürgermeister, Mitglied der FDP, war zu einer solchen Geste bereit.

Doch er wurde von seinem Parteivorsitzenden Hans Dietrich Genscher zurückgepfiffen. Der befürchtet in einem Brief an seinen Parteifreund,

„daß Ihre beabsichtigte Gute ... von argentinischer Seite mißverstanden wird und als Anlaß dienen kann, das Anliegen der Großmütter sowie die deutsch-argentinischen Beziehungen zu beeinträchtigen.“

Die Bundesregierung sollte Versäumtes nachholen und die Chance der Weltmeisterschaft nützen, um den bedrohten Landsleuten, stellvertretend für die zwanzigtausend Verfolgten, zu ihrem Recht zu verhelfen; sie sollte darüber hinaus die Mindestforderungen von Amnesty International (Aufnahme politischer Gefangener in unserem Land, Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung jener Zustände in Argentinien, die gegen die simpelsten Menschenrechte verstoßen) mit Entschiedenheit und Konsequenz verfolgen. Wer zum Schluß siegt, im Stadion, das ist gewiß von großem Belang. Doch wer, infolge der Weltmeisterschaft, aus dem Kerker freikommt – das ist am Ende doch noch wichtiger." (Zitat Ende)
:
"Jetzt kommt alles ans Licht" heißt es dann von Reiner Luyken 25. September 2003 in DER ZEIT
"Argentiniens Präsident Néstor Kirchner macht Schluss mit dem Beschweigen der Junta-Verbrechen. Seine Methoden sind rabiat

Eine kritische Beleuchtung der Rolle der Bundesregierung unter der Kanzlerschaft Helmut Schmit, Außenminister Hans- Dietrich Genscher, den Staatsministern Hildegard Hamm- Brücher, Klaus von Dohnanyi, Erwähnung des Mordfalles Elisabeth Käsemann? Fehlanzeige.

Diese Art "nichtssagende" Berichtserstattung DER ZEIT zum Mordfall Käsemann setzt sich über die Jahre bis 2011 fort, nicht ohne zu erwähnen, dass nun Deutschland in einem Strafverfahren gegen den argentinischen Junta- General Jorges Videla in Nürnberg als Nebenkläger in einem anderem Mordfall von Staatswegen auftritt.

Um dann zum Mordfall Käsemann ganz zu verstummen.

In DER ZEIT ist bis heute, selbst nach dem Tod von Helmut Schmidt, kein Hinweis auf den NDR- Doku- Film "Das Mädchen" 2014 vom Filmemacher Eric Friedler. der den Mordfall Elisabeth Käsemann behandelt, indem Zeitzeugen sich zu Wort melden, noch Kommentar, noch Filmkritik zu finden.

Hans- Dietrich Genscher hat sich, trotz anfänglicher Zusage in dem Doku-Film "Ds Mädchen" als Zeitzeuge mit zu wirken bis heute entzogen.

ZEITZEUGEN:

Diana Austin. © NDR
Ulrich Käsemann. © NDR
Herta Däubler-Gmelin. © NDR
Gerhart Baum. © NDR
Daniel Eduardo Rafecas. © NDR
Elena Alfaro. © NDR
Eduardo Kiernan. © NDR
Horacio Verstraeten. © NDR
Sergio Bufano. © NDR
Klaus Thüsing. © NDR
Karsten Voigt. © NDR
Herta Däubler- Gmelin. © NDR
Hans-Hubert "Berti" Vogts. © NDR
Karl-Heinz Rummenigge. © NDR
Josef Dieter "Sepp" Maier. © NDR
Dr. Dieter Maier. © NDR
Horst R. Schmidt. © NDR
Jörg Kastl. © NDR
Hildegard Hamm-Brücher. © NDR
Klaus von Dohnanyi. © NDR
Paul Breitner. © NDR
Pastor Armin Ihle. © NDR
Hans-Christian Ströbele. © NDR

Was ist LOS mit DER ZEIT, dem "Zentralorgan" der Nordatlantikbrücke und Nachfolgeorgan "DER MONAT" in München aus Zeiten der Besatzungsmächte in Westdeutschland?

Die Legendenbildung im Fall Helmut Schmidt nimmt selbst in Jürgen Trittins Helmut Schmidt Nachruf in DER ZEIT vom 12.11.2015 Fahrt auf, wenn er sinngemäß schreibt, Schmidt besuchte 1975 auch den Gewerkschafter und späteren brasilianischen Präsidenten Lula da Silva im Militär Junta- Gefängnis.

Gerade, wenn das stimmen sollte, was nicht belegt ist, warum besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt dann nicht auch 1977 inhaftierte deutsche Staatsbürger, deutschstämmige Argentinier, unter ihnen die Studentin Elisabeth Käsemann aus Tübingen, Tochter des prominenten Theologieprofessors und NS- Widerstandskämpfers Ernst Käsemann, inhaftierte Betriebsräte von Daimler/Buenos Aires, in den Folterlagern der argentinischen Miltär- Junta General Jorges Rafael Videlas?
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Jürgen Trittin:

"Der Ölpreisschock war ein Realitätscheck, aus dem Schmidt die Schlussfolgerung zog, Atomkraftwerke schneller auszubauen. Die Industrienation Deutschland könne sich eine Absage an die Atomkraft nicht leisten, lautete sein Credo. Das gefährde Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Die Bundesregierung machte die Technologie unter seiner Führung sogar zum Exportschlager. In einem Milliardendeal verkaufte sie der Militärdiktatur Brasilien 1975 ein ganzes Atomprogramm vom Kraftwerk bis zur Wiederaufbereitungsanlage – aber Schmidt besuchte auch den Gewerkschafter und späteren Präsidenten Lula da Silva im Gefängnis."

Drängt sich da nicht der Anfangsverdacht auf, dass die sozialliberale Bundesregierung aus dunklem Grund atomarer Deals mit Argentinien ab 1976 durch die argentinische Militärjunta erpressbar war?

Zum Beispiel durch den atomaren Mehrecksdeal England, Frankreich, Belgien, Westdeutschland, Argentinien, Südafrika gegen den erklärten Willen der USA, mit dem Staat Israel zum Aufbau dessen Nuklear- Programm, das Israel ab etwa 1967 zur "unbekannten" Atommacht machte?

Die deutsche Firma Nukem, eine Tochterfirma der Degussa, die im Dritten Reich Zyklon B 1941- 1945 für die Gaskammern in Auschwitz, Treblinka, Sobibor zur Vernichtung von Millionen Menschen aus ganz Europa geliefert hatte, lieferte, geordert über Belgien, argentinisches Natururan "Yello Cakes" in Hunderten Tonnen Mengen allein bis 1968, regierungsamtlich genehmigt, an Israel, wie die Journalistin Gabi Weber nach langen Recherchen in argentinischen Archiven 2009 zu berichten wusste.

Nach Aufstellung der Bundeswehr 1956 wurde im Verteidigungs- , Wirtschafts- , Außenministerium, dem Kanzleramt, dem BND intern ab 1957 ein Verständnis zu vom deutschen Bundestag ratifizierten Verträge, wie den Atomsperrvertrag, dass von deutschem Boden niemals wieder Kriege von deutschem Boden ausgehen, niemals eine deutsche Atombombe auf deutschem Boden gebaut werden dürfe, kommuniziert, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob Kriege mit deutscher Beteiligung von deutschem Boden oder vom Boden anderer Länder ausgehen, ob eine deutsche Atombombe nicht auf deutschem Boden, aber auf dem Boden anderer Länder, wie Argentinien, gebaut werden könne, ohne gegen geltende nationale, internationale Verträge zu verstossen.

Nach meinen bisherigen Recherchen gab es, anders als im Fall des Apartheid- Regimes Südafrika, Rhodesien, der Miltärjunta in Chile, dem Pol Pot Regime in Kambodscha, Nord- Korea keine UNO- Resolution gegen die Menscherechtsverletzungen der Miltärjunta in Argentinien. Warum?

JP

http://www.elisabeth-kaesemann-stiftung.de/fall-kaesemann.html 
DER FALL KÄSEMANN

http://www.heise.de/tp/artikel/29/29523/1.html 
Das atomare Dreiecksgeschäft  
Jens Berger 16.01.2009
Deutsche Atomphysiker, die nach dem Krieg in Argentinien forschten, halfen Israel, Atommacht zu werden - Interview mit der Journalistin Gaby Weber

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/helmut-schmidt-nachruf-juergen-trittin/komplettansicht 
Helmut Schmidt
Ein Gründungsvater der Grünen
Das Ignorieren der Ökobewegung war der größte Irrtum von Helmut Schmidt, schreibt der Grüne Jürgen Trittin. Dennoch bedeute sein Tod einen Verlust für das Land.
Von Jürgen Trittin
12. November 2015, 14:48 Uhr

http://www.ndr.de/kultur/film/Die-Zeitzeugen-im-Portraet,dasmaedchen128.html 
Stand: 30.08.2014 14:00 Uhr - Lesezeit: ca.1 Min.
Die Zeitzeugen zum Fall Elisabeth K. im Porträt

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/wenn-h-d-genscher-seinen-daumen-senkte 
JOACHIM PETRICK 06.06.2014 | 03:09 22
Wenn H.- D. Genscher seinen Daumen senkte

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