Gruppe F: Argentinien – und wer noch?

Frhestens im Halbfinal kann es zum sdamerikanischen Gipfeltreffen zwischen Argentinien und Erzrivale Brasilien kommen. Im Land des Gastgebers wollen die Argentinier zum grossen Wurf ansetzen. Die Vorstellung, am 13. Juli im Maracana in Rio de Janeiro zum dritten Mal nach 1978 und 1986 die WM-Trophe in die Hhe zu stemmen, ist verlockend. Manch ein Experte hat die Mannschaft von Alejandro Sabella auf dem Zettel, wenn es um die Namen der grssten Favoriten geht.

Die Zeiten von taktischen Fehlern, wie sie dem grossen Diego Maradona beim Viertelfinal-Desaster gegen Deutschland vor vier Jahren unterlaufen sind, und teaminterner Zerstrittenheit scheinen vorbei. Unter Alejandro Sabella hat sich Argentinien seit 2011 wesentlich gefestigter prsentiert, hat in 32 Spielen nur viermal verloren. Sabellas Hauptaufgabe in seinem ersten grossen Turnier als Cheftrainer wird es sein, die nicht immer sattelfeste Verteidigung zu stabilisieren.

Weniger Sorgen muss er sich um die hochkartig besetze Offensive machen. Sergio Aguero (mit Manchester City) und Ezequiel Lavezzi (mit Paris St-Germain) rckten als Landesmeister ins Camp ein, Angel di Maria als Champions-League-Sieger mit Real Madrid, Gonzalo Higuain hatte bei Napoli eine persnlich ansprechende Saison. Und der Captain spielte im Nationalteam seit geraumer Zeit wesentlich strker auf als mit Barcelona.

Fr Bosnien-Herzegowina, erst seit 1992 ein unabhngiger Staat, erfllt sich am 15. Juni ein Traum. Das erste WM-Spiel der Geschichte darf der Debtant gegen Argentinien im Maracana bestreiten und hat danach den mutmasslich grssten Brocken geschafft. Trainer Safet Susic, der Star von Paris St-Germain in den 1980er-Jahren, weiss, dass die bosnischen Qualitten in starken offensiven Individualisten zu suchen sind. Edin Dzeko und Vedad Ibisevic waren mit zehn respektive acht Toren zweit- und drittbester Skorer der europischen WM-Qualifikation.

Nigeria und Iran gelten nicht als berflieger. Zumal sich die beiden Teams im Vorfeld der WM-Vorbereitung mit Problemen nicht-sportlicher Art herumzuschlagen hatten. Irans Coach Carlos Queiroz monierte mehrmals die finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten im nationalen Verband. Fehlende Testspiele seit der erfolgten WM-Qualifikation vor knapp einem Jahr waren das eine, lange Diskussionen wegen fehlender Gelder das andere. Die Gegner, um halbwegs in WM-Form zu kommen, hiessen seitdem Guinea (1:2), im Trainingscamp in der Steiermark Montenegro (0:0), Weissrussland (0:0) und Angola (1:1) sowie kurz vor Turnierstart Trinidad und Tobago.

Wie fr Queiroz wird die WM 2014 wohl auch fr Nigerias Coach Stephen Keshi zur Derniere. Zwar kennt sich der einstige Captain und Verteidiger der "Super Eagles" mit grossen Turnieren aus. 1994 stand er in Nigerias Team, das in den USA das WM-Debt gab. Die Hauptlast liegt auf den Schultern von John Obi Mikel. Im Gegensatz zu seiner Aufgabe bei Chelsea, wo er tief im defensiven Mittelfeld das Spiel ordnet und die gegnerische Platzhlfte ungleich weniger oft betritt als die meisten Mitspieler, hat er im Nationalteam eine viel offensivere Rolle.

bersteht die Schweiz die Vorrunde, wrde sie sich in den Achtelfinals mit einem Team dieses Pools messen. (Si)

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