Große Enttäuschung bei Hyundai

Die Argentinien-Rallye war für das Werksteam von Hyundai eine Ansammlung verpasster Chancen. Anstatt von den Problemen der Konkurrenz zu profitieren, stellte sich das deutsch-koreanische Team mehrmals selbst ein Bein. Durch Unfälle und Defekte wurden an sich solide Ausgangspositionen verspielt. So standen am Ende der Rallye nur für Dani Sordo ein fünfter Platz und zwei Bonuspunkte aus der PowerStage zu Buche. Negativer Höhepunkt war aber ganz klar der Unfall von Hayden Paddon am Samstag auf der neunten Sonderprüfung.

Der Neuseeländer kam von der Strecke ab und fuhr in eine Gruppe von Zuschauern. Sechs davon mussten teils schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. "Der Unfall passierte bei einer Kuppe in einer schnellen Rechtskurve", sagt Paddon. "Am Vormittag sind wir mit Vollgas über diese Kuppe gefahren, wobei das Auto nur leicht abgehoben ist. Am Nachmittag waren die Spurrillen tiefer. Wir sind wieder mit Vollgas über die Kuppe gegangen, doch das Auto ist weiter geflogen und ungünstig gelandet", beschreibt der Neuseeländer den Unfallhergang. "Leider sind dort einige Zuschauer gestanden, die wir getroffen haben. Allen Betroffenen gelten unsere besten Wünsche."

Neuville nach Unfall enttäuscht

Frust pur herrschte bei Thierry Neuville. Nach einer über weite Strecken farblosen Vorstellung lag der Belgier vor der letzten Sonderprüfung auf Rang vier, doch in der abschließenden PowerStage kam Neuville nur einige hundert Meter weit, ehe er genau den selben Felsen traf wie kurz zuvor sein guter Freund Andreas Mikkelsen im VW Polo WRC. Dadurch wurde Neuvilles i20 WRC spektakulär ausgehebelt, die Radaufhängung wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen, und die Crew musste aufgeben.

"Es ist für mich und das Team enttäuschend, die Rallye so zu beenden. Ich habe bei der PowerStage den Fehler gemacht, von Beginn an zu sehr zu attackieren", sagt Neuville. "Ich hätte mich darauf konzentrieren sollen, die Position abzusichern, was für beide Meisterschaften das wichtigste gewesen wäre."

So musste Sordo für Hyundai die Kastanien aus dem Feuer holen. Mit Platz fünf gesamt und Platz zwei auf der PowerStage errang der Spanier immerhin zwölf WM-Punkte, aber auch für ihn wäre mehr möglich gewesen. Sordo war am Samstag auf Rang vier in Schlagdistanz zum Podium gelegen, als sein i20 WRC wegen eines Elektrikdefekts ausrollte.

Sordo sieht positive Aspekte

"Nach der Enttäuschung über den Ausfall am Samstag habe ich auf der El-Condor-Prüfung zurückgeschlagen und war zwei Mal Zweiter. Dadurch konnte ich auch zwei Extrapunkte von der PowerStage mitnehmen, was ein schöner Bonus ist", so der Spanier. "Wir hatten einige technische Probleme, aber ich bin gut gefahren und konnte gute Zeiten fahren. Wir können einiges Positives mitnehmen."

"Wir wussten, dass es eine schwierige Veranstaltung werden würde, und so war es dann auch", hält Teamchef Michel Nandan fest. "Wir hatten an allen drei Tagen verschiedene Schwierigkeiten, seien es technische Probleme oder Zwischenfälle." Über den späten Ausfall Neuvilles war auch Nandan enttäuscht. "Unser Ziel war, die Positionen zu halten und Punkte für die Herstellerwertung zu gewinnen. Das Ergebnis ist natürlich nicht das, was wir uns erhofft hatten", sagt er. "Wir werden das gesamte Wochenende analysieren und auf diese Erfahrung bei den nächsten Rallyes aufbauen."

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