Fatales Zugunglück juristisch aufgearbeitet

Knapp vier Jahre nach einem schweren Zugunglück mit 51 Toten und fast 800 Verletzten in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sind die Verantwortlichen zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Die ehemaligen Verkehrsminister Juan Pablo Schiavi und Ricardo Jaime müssen für acht beziehungsweise sechs Jahre in Haft, wie ein Gericht entschied. Sie hätten sich der betrügerischen Geschäftsführung und der gemeingefährlichen Beschädigung schuldig gemacht und seien somit für das Unglück verantwortlich.

Der Nahverkehrsunternehmer Claudio Cirigliano muss demnach für neun Jahre hinter Gitter, sein Bruder Roque Cirigliano für fünf Jahre. Gegen den Zugführer Marco Antonio Córdoba verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Zudem wurden 16 weitere Angeklagte verurteilt.

Am 22. Februar 2012 war ein Nahverkehrszug ungebremst gegen den Prellbock in der Station Once gerast. Dabei kamen 51 Menschen ums Leben, 789 weitere wurden verletzt. Die Opferfamilien machten den schlechten Zustand der Züge und fehlende Sicherheitskontrollen für die Katastrophe verantwortlich. Nach dem Unglück wurden die meisten Bahnlinien des Landes verstaatlicht sowie die Infrastruktur erneuert. (dpa)

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