Ein Fußball-Fest in Gelb

Mit einem verdienten 3:0 hat Brasilien den Confed Cup gewonnen und dabei im Finale Weltmeister Spanien entzaubert. Beim Gastgeber ist der Glaube an den Titel bei der Heim-WM 2014 zurckgekehrt.

Autor: SID | 02.07.2013

Whrend sich die Brasilianer ber den deutlichen 3:0-Sieg freuen, mssen sich die Spanier erst einmal wieder an das Gefhl einer Finalniederlage gewhnen. Fotos: dpa

Nach der begeisternden "Fuball-Festa" gegen den entzauberten Weltmeister feierten Superstar Neymar und Co. eine kleine Samba-Party auf dem Rasen - und 197 Millionen Brasilianer glaubten endlich, was ihnen Trainer Luiz Felipe Scolari zurief: "Wir drfen trumen!" Trumen von weiteren Festtagen bei der Heim-WM im kommenden Jahr. Trumen von erneuten Gala-Auftritten der neuen Selecao. Trumen aber vor allem - von der "Hexa Campeao".

"Wir haben die beste Mannschaft der Welt mit einigen der besten Spielern der Welt bezwungen. Brasilien hat der Welt gezeigt, dass man uns Respekt entgegenbringen muss", sagte Neymar nach dem 3:0 (2:0) im Confed-Cup-Finale gegen die zuvor in 29 Pflichtspielen ungeschlagene Seleccion. In einem Jahr will Neymar zurckkehren - und es soll erneut ein Triumphzug werden. Bis hin zum sechsten WM-Titel fr den Rekordweltmeister. Wieder im "Fuball-Tempel" Maracana in Rio de Janeiro, den Neymar (44.) und Fred (2./47.) mit ihren Treffern in ein Sambadrom verwandelten.

Da passte es, das die "Kanarienvgel" angefhrt von Bayern-Profi Dante mit dem Tamburin und Vor-Tnzer Neymar nach dem Schlusspfiff die Hften kreisen lieen. Nur Dantes Klubkollege Luiz Gustavo war wohl zu mde und genoss den grten Sieg Brasiliens seit dem WM-Triumph 2002 gegen Deutschland etwas abseits der Jubeltraube. Wenig spter, um 21.20 Uhr Ortszeit, war es auch fr ihn vorbei mit der Ruhe: Als Kapitn Thiago Silva den goldenen Pokal in die Hhe reckte, wirkte es fast, als wre der ersehnte WM-Triumph schon gelungen. Das lag nur bedingt an der hnlichkeit des Cups mit dem WM-Pokal. Konfetti flog, 73 531 Fans lieen den "Tempel" in seinen 63 Jahre alten Grundfesten erzittern.

Von Journalisten aus aller Welt wurde Neymar zum besten Turnierspieler gewhlt, von Blatter und dem brasilianischen Verbandsboss Jose Maria Marin gab es je ein Ksschen auf die Stirn. "Wir waren besser als wir es erwartet hatten", sagte Neymar, selbst berrascht ber die schiere Gewalt, mit der Brasilien den Gegner hinwegfegte. Am Freitag muss sich der 21-Jhrige einer Mandel-Operation unterziehen, bevor er zum FC Barcelona aufbricht.

"Wir haben gesehen, dass wir eine Mannschaft haben, die es mit allen aufnehmen kann", sagte Scolari. Auf dem Gipfel sieht er die Selecao gleichwohl noch nicht. "Wir mssen noch viel arbeiten, um dahin zu kommen, wo Spanien und Deutschland sind, auch Argentinien darf man da nicht vergessen." Doch der Glaube an einen Coup 2014 sei jetzt wieder da, betonte er. Die brasilianischen Fans demonstrierten dies mit dem Gesang "der Champion ist zurck!". Dieser Geist soll in einem Jahr der Schlssel zum Erfolg sein.

Spaniens Trainer Vicente del Bosque hlt Brasilien fr "einen der Favoriten. Sie spielen zu Hause, haben eine tolle Mannschaft und sind zuletzt immer besser geworden". Ein Drama wollte er nicht aus der hchsten Pflichtspielniederlage seit ber 28 Jahren (0:3 am 30. April 1985 in der WM-Quali in Wales) machen: "Manchmal verliert man eben. Wir glauben ja nicht, dass wir unverwundbar sind."

Sergio Ramos, der einen Foulelfmeter neben das Tor schoss (55.), sieht die Niederlage entspannt: "Es musste ja der Tag der Niederlage kommen, wir sind schlielich keine Maschinen." Und: Die richtige WM komme ja noch . . .

Krawalle rund um das Endspiel

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