Drohende neue Staatspleite: Argentinien bekommt mehr Zeit im Schuldenstreit

Ein US-Berufungsgericht hat am Mittwoch Argentinien im Streit um ausstehende Schulden mehr Zeit gegeben. Ein New Yorker Richter hatte Argentinien zuvor bis Mitte Dezember Zeit zur Rückzahlung von 1,3 Milliarden Dollar (1,0 Milliarden Euro) gegeben. Dieses Urteil sei bis zu einer Anhörung am 27. Februar ausgesetzt worden, hieß es nun in der Entscheidung. Buenos Aires hatte sich geweigert, dem Urteil Folge zu leisten, und Berufung eingelegt.

Argentiniens Botschafter in den USA, Jorge Arguello, schrieb am Mittwoch auf Twitter, das New Yorker Berufungsgericht habe dem Berufungsantrag Argentiniens stattgegeben und die Entscheidung des Richters Thomas Griesa ausgesetzt. Griesa hatte am vergangenen Donnerstag Argentinien eine Frist bis zum 15. Dezember Zeit gesetzt, um die ausstehenden Schulden bei privaten Gläubigern zu begleichen.

Fitch senkt Rating von Argentinien

Buenos Aires hatte sich jedoch geweigert, der Forderung nachzukommen, da es sich bei den Gläubigern um hochspekulative „Geier-Fonds“ handele. Die Kreditwürdigkeit Argentiniens war am Dienstag daher von der US-Ratingagentur Fitch um fünf Noten herabgesetzt worden. Die Agentur hatte zur Begründung erklärt, dass sie nicht davon ausgehe, dass Argentinien die Schulden bezahlen werde. Dies würde jedoch einen Zahlungsausfall bedeuten.

Argentinien war 2001 Bankrott gegangen, da es seine Schulden von hundert Milliarden Dollar nicht mehr bedienen konnte.

Die meisten Gläubiger beteiligten sich 2005 und 2010 am Umtausch ihrer Schuldscheine in neue Papiere mit veränderten Konditionen. Nur eine Reihe Investoren, die vielfach während der Krise Staatsanleihen zu Ramschpreisen erworben hatten, weigerten sich, an dem Tauschprogramm teilzunehmen und fordern weiterhin die gesamten Darlehen ein.

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