DNS von Juan Manuel Fangio: Er hat zweiten Sohn!

Formel 1

Von Mathias Brunner - 05.02.2016 08:05

​Die Analyse der sterblichen Überreste von Rennlegende Juan Manuel Fangio ist abgeschlossen: Der Test beweist – der fünffache Formel-1-Champion hat einen zweiten unehelichen Sohn.

Das gab im vergangenen Sommer nicht nur in Argentinien viel zu reden: Die letzte Ruhe von Rennlegende Juan Manuel Fangio wurde gestört, wegen zwei Vaterschaftsklagen. Gemunkelt wurde es Jahrzehnte lang: Juan Manuel Fangio, Rennlegende, fünffacher Formel-1-Champion, Mercedes- und Maserati-Ikone, habe möglicherweise mehrere uneheliche Kinder.

Dann war die Rennwelt im vergangenen Sommer baff, als bekannt wurde: Die letzte Ruhe von Fangio wird gestört, um eine DNS-Probe zu nehmen.

Die Vorgeschichte: Oscar Cesar Espinosa (77) behauptete, Juan Manuel Fangios Sohn zu sein. Der Argentinier ist der Sohn von Andrea «Beba» Berruet, die zwanzig Jahre lang mit Fangio liiert war, bevor das Paar sich 1960 trennte. Da Fangio und Berruet nie verheiratet waren, wurde Espinosa nie offiziell als Fangios Sohn anerkannt, ein Umstand, den er jahrelang zu ändern versuchte. In den zahlreichen Büchern, teilweise von Fangio autorisiert, war von einem Sohn nie die Rede.

Dann wurde die Geschichte immer abenteuerlicher: Richter Daniel Dipp aus Mar del Plata erwirkte, dass die Exhumierung so lange nicht stattfinden kann, bis ein anderer Fall geklärt sei – jener der Familie von Rubén Vázquez (73), der ebenfalls behauptet, von Juan Manuel Fangios Blut zu sein. Vázquez’ Mutter soll ihrem Sohn schon vor zehn Jahren erklärt haben, dass er ein Nachkomme des Rennfahrers sei.

Der Fall Vázquez wird in Mar del Plata an einem anderen Gericht verhandelt als jener von Espinosa, der zu Weihnachten 2000 verkündet hatte, er sei der Sohn Fangios und seither um sein angebliches Recht kämpft. 2013 reichte er dann einen Antrag auf Exhumierung von Fangio ein.

Anfangs August 2015 wurde dann tatsächlich das Grab Fangios geöffnet, im vergangenen Dezember lag das Ergebnis vor. Dr. Oscar Scarcella sagte: «Wir können mit 99,99-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass Juan Manuel Fangio der Vater von Oscar Cesar Espinosa ist.»

Richter Rodrigo Cataldo hat basierend auf der Expertise von Dr. Scarcella anlässlich einer Pressekonferenz dieses Ergebnis bestätigt. Mit dieser Entscheidung kann Cataldo nun alle Schritte einleiten, um Ansprüche auf das Erbe von Fangio geltend zu machen. Dieses Verfahren läuft noch immer

Das Ergebnis des DNS-Abgleichs mit Rubén Vázquez lag jedoch noch nicht vor – bis jetzt.

Denn nun melden argentinische Medien übereinstimmend: Auch Rubén Vázquez ist ein Sohn von Fangio!

Juan Manuel Fangio, der seinen ersten von fünf Weltmeistertiteln 1951 gewann und von 1954 bis 1957 vier Mal in Folge Champion wurde, starb am 17. Juli 1995 im Alter von 84 Jahren an einer Nierenerkrankung und wurde in seiner Heimatstadt Balcarce, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires, begraben.

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