Deutsche Telekom nach Abschreibungen mit tiefroten Zahlen


thomas515

Die Deutsche Telekom ist das größte Telekommunikationsunternehmen in Europa mit Angeboten in fast allen europäischen Ländern, Nordamerika, Brasilien, Argentinien, Südafrika, Russland, Indien und Japan. Seit 1996 ist sie an der Börse notiert und einige werden sich noch an die Empfehlungen von Manfred Krug in der Werbung erinnern diese Volksaktie zu kaufen, was dieser inzwischen sehr bedauert. Damals für umgerechnet 14,57 € ausgegeben, kosten sie inzwischen nur noch 8,16 €. Allerdings besteht ja die Möglichkeit, dass die heute gemeldeten Zahlen für 2012 Besserung versprechen.

 

Allerdings sind auch diese Zahlen nicht sonderlich gut ausgefallen. Der Umsatz gab leicht um 0,8 % nach und beträgt nun noch 58,2 Mrd. €. Der Gewinn brach jedoch massiv ein: Ein Plus von 557 Mio. € verwandelte sich in ein Minus von 5,3 Mrd. €. Dies ist auf hohe Abschreibungen in den USA zurückzuführen. Aber auch wenn man beide Jahre um Einmaleffekte bereinigt, schrumpft der Gewinn um 11,3 % von 2,9 Mrd. € in 2011 auf 2,5 Mrd. € in 2012. Dies wäre dann eine bereinigte Umsatzrendite von 4,3 %. Auch der free cashflow ging um 2,8 % auf 6,2 Mrd. € zurück. Alles keine Werte, besonders gut sind.

 

René Obermann betont jedoch, dass die Abschreibungen nicht dazu führen, dass Mittel fehlen. Der Milliarden-Fehlbetrag wäre nicht das, was er im Namen trägt. Sachlich zwar richtig, allerdings ist der Wertverlust sehr real. Wenn Sie ein Haus kaufen und es entpuppt sich ein halbes Jahr später als marode verlieren Sie im Augenblick dieser Erkenntnis kein Bargeld, Sie erkennen jedoch trotzdem, dass Ihr Vermögen deutlich geringer ist.

 

Die Bilanzsumme beträgt 108 Mrd. €, nach 122,5 Mrd. € in 2011. Das Eigenkapital ging von 40 Mrd. € auf 30,5 Mrd. € zurück, hier machen sich die Abschreibungen dann doch bemerkbar. Die Eigenkapitalquote beträgt noch 28 %, könnte also durchaus höher sein. Rechnet man mit dem bereinigten Gewinn, also ohne die Wertberichtigungen in den USA, kommt man auf eine Eigenkapitalrendite von eher niedrigen 8,3 %.

 

Für 2013 stellt das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA von 17,4 Mrd. € in Aussicht, was einem Rückgang gegenüber 2012 entspricht, aktuell liegt die entsprechende Kennzahl bei 18 Mrd. €.

 

Mit einem Verlust je Aktie von 1,22 € kann kein KGV angegeben werden. Die Dividende soll 70 Cent betragen und damit erneut über dem Nettogewinn liegen. Bei einem Kurs von 8,16 € beträgt die Dividendenrendite gut 8,5 %.

 

 

Zur Meldung:

http://www.telekom.com/medien/konzern/173818

thomas515 am 28.02.2013, 11:56

Der Text ist die persönliche Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von sharewise wider.

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