Die deutsche Polizei hofft bei der Suche nach einem mutmaßlichen Betrügerpaar auf Hilfe aus Argentinien. "Wir planen eine Öffentlichkeitsfahndung mit den argentinischen Behörden", sagte der zuständige Ermittler des bayerischen Landeskriminalamtes der DW. Über argentinische Medien, offizielle Webseiten, Fahndungsplakate und weitere Kanäle sollen Zeugen gesucht werden, die das Paar gesehen haben. Auf die Ergreifung der beiden ist eine Belohnung von 5000 Dollar ausgesetzt.
Dem Paar wird vorgeworfen, rund zwei Millionen Euro veruntreut zu haben. Der 44-jährige Erwin K. war zwölf Jahre als Kirchenpfleger für die Finanzen einer katholischen Kirchengemeinde in der bayerischen Stadt Hof verantwortlich. In dieser Zeit soll er 1,4 Millionen Euro in kleineren Summen teils bar abgehoben und teils an seine Freundin überwiesen haben. Weil die Gemeinde auch ein Kinderheim verwaltet, seien die Gelder, über die der Kirchenpfleger verfügen konnte, besonders hoch gewesen, sagte Harry Luck, Pressesprecher des Erzbistums Bamberg. Der Verdächtige habe sich außerdem von einem Bekannten nach einer gemeinsamen Pilgerreise in den französischen Wallfahrtsort Lourdes 500.000 Euro geliehen, sagte der zuständige Ermittler des Landeskriminalamts Bayern der DW.
Der Polizei zufolge flohen Erwin K. und seine Freundin Dolores B. im April 2012 ins Ausland, als der Betrug bekannt zu werden drohte. Nach einer Hochzeit in der US-amerikanischen Glücksspielmetropole Las Vegas kehrten sie zunächst kurz nach Deutschland zurück und flogen dann von Wien über Dubai nach Neuseeland und von dort weiter in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires (im Bild der Flughafen). Die dokumentierte Einreise nach Argentinien vor drei Jahren ist die letze Spur, über die die deutschen Ermittler verfügen.
(stu/phi)