Dakar-Start mit schwerem Unfall

Arrecifes (dpa) - Schon vor dem Start der ersten Etappe der Rallye Dakar hat ein Unfall mit 13 verletzten Zuschauern den zweifelhaften Ruf des Risiko-Rennens bestätigt. Die Chinesin Guo Meiling vom hessischen X-raid-Team kam in ihrem Mini beim Prolog im argentinischen Arrecifes von der Strecke ab und raste in eine Gruppe von Fans. Mindestens drei der verletzten Zuschauer befanden sich zunächst in einem kritischen Zustand, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf die Feuerwehr.

Angesichts der Schreckensbilder bei Kilometer 6,6 wurden am Wochenende sofort Erinnerungen an die lange Reihe von Unglücken beim schwersten Offroad-Abenteuer der Welt wach. Fast 70 Tote zählte die Dakar in ihrer knapp 40-jährigen Geschichte. Immer wieder waren auch Fans, die dicht am Streckenrand den waghalsigen Piloten zujubelten, betroffen.

Bilder vom schwer beschädigten Mini Cooper von Guo Meiling ließen erahnen, mit welcher Wucht die 47-Jährige in die Gruppe von Fans gefahren war. Nach Angaben der Veranstalter eilten umgehend vier Rettungshubschrauber und elf Krankenwagen zur Unfallstelle. Alle Verletzten - acht Erwachsene sowie fünf Kinder und Jugendliche - seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Bei zehn Unfallopfern seien die Verletzungen nicht schwer, hieß es.

«Von einer Sekunde auf die andere wurde es von einer Party zur Hölle», sagte der argentinische Rennfahrer und Zeuge des Unfalls, Agustín Canapino, im Radio. «Die Pilotin ist gesprungen und beim Aufprall hat sie die Kontrolle über das Auto verloren und ist in die Leute gerast. Es war ein Alptraum.»

Die Organisatoren brachen den Prolog daraufhin ab, noch bevor die Trucks die Startplätze für die erste Etappe am Sonntag von Rosario nach Villa Carlos Paz ausfahren konnten. Es war das erste Mal seit 2005 in Spanien, dass wieder ein Prolog zur Rallye Dakar gefahren wurde.

In der Kategorie Auto gewannen der Niederländer Bernhard Ten Brinke und sein belgischer Co-Pilot Tom Colsoul im Toyota. Bei den Motorradfahrern siegten der Spanier Joan Barreda (Honda) und der Portugiese Ruben Faria (Husqvarna). Unter den Quad-Piloten setzte sich der Chilene Ignacio Casale (Yamaha) durch.

Die 38. Ausgabe der Rallye Dakar geht insgesamt über 13 Teilstücke und 9000 Kilometer durch Argentinien und Bolivien bis nach Rosario. Insgesamt messen sich 560 Teilnehmer in 347 Fahrzeugen auf der Strecke: 136 Motorräder, 111 Autos, 55 Trucks und 45 Quads. Seit 2009 wird die Dakar in Südamerika ausgetragen.

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