Argentiniens Lösung für Agüero-Ausfall

Zumindest glaubt das die argentinische Trainer-Legende César Luis Menotti. «Ich glaube, dass die Verletzung von Agüero Argentinien auch begünstigen kann», sagte er in einer Videokolumne der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe der Mannschaft die Möglichkeit, breiter zu spielen.

«Um mehr Gleichgewicht zu erreichen, würde es uns nützen, wenn wir einen Spieler mehr im Mittelfeld hätten», meinte auch Verteidiger Pablo Zabaleta vor dem Spielam Dienstag. Als eine Möglichkeit, die Mannschaft weniger «anarchisch und mehr funktional» zu ordnen, bezeichnete es die Sportzeitung «Olé».

Die hochgelobten «Vier Fantastischen», wie Lionel Messi, Ángel di María, Gonzalo Higuaín und eben der am linken Oberschenkelmuskel verletzte Agüero genannt werden, sind bei dieser WM zunächst Vergangenheit. Ob Agüero bei einem Weiterkommen noch einmal zum Einsatz kommen könnte, ist sehr fraglich.

Trainer Alejandro Sabella könnte es in São Paulo gegen die Schweizer beim 4-3-3-System belassen und Ezequiel Lavezzi bringen, wie schon bei der Auswechslung Agüeros gegen Nigeria. Oder Rodrigo Palacio. Der allerdings trainierte zu Beginn des WM-Camps meist nicht mit der Mannschaft, nachdem er sich im vorletzten Testspiel verletzt hatte.

Sabella könnte aber auch das System ändern. So wie zum Beispiel in der Pause beim Auftaktsieg gegen Bosnien-Herzegowina, als er von 5-3-2 auf Messis Lieblingsvariante mit drei Stürmern umstellte. Denkbar nun, dass aus dem Angriffstrio wieder ein Duo wird und stattdessen ein weiterer Mittelfeldakteur das manchmal klaffende Loch mithelfen soll zu schließen. Derartige taktische Umstellungen fordern aber auch die Spieler. Es braucht eine eingespielte Mannschaft.

Die Argentinier trafen sich zur Vorbereitung auf die WM am 26. Mai in der Sportschule des Verbandes in Ezeiza bei Buenos Aires. 20 Tage vor ihrem ersten WM-Spiel in Brasilien. Higuaín war angeschlagen und wirkt dieser Tage schwerfällig und außer Form. Di María bekam nach dem Gewinn der Champions League mit Real Madrid noch ein paar Tage frei. Zwei eminent wichtige Spieler - in welchem System die Argentinier auch immer spielen. Wirklich optimal erscheint das nicht, wenn man den Titel gewinnen will. Die deutsche Mannschaft traf sich zu ihrer intensiven Vorbereitung bereits am 21. Mai.

Gegen die Schweiz und deren Trainer Ottmar Hitzfeld muss bei den Argentiniern alles stimmen. «Von jetzt an sind es Spiele auf Leben und Tod», formulierte es Zabaleta. Ob drei Stürmer oder zwei, vier im Mittelfeld oder drei, fünf in der Abwehr oder vier - am Ende hängt wohl eh wieder alles von (Lebensretter) Messi ab.

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