Argentiniens Kirche verurteilt Selbstjustiz

Die Argentinische Bischofskonferenz hat die zunehmenden Fälle von Selbstjustiz im Land verurteilt. Dieses Vorgehen löse die Probleme der Kriminalität nicht, sondern verschärfe sie, heißt es in einer Erklärung, aus der die Tageszeitung "Clarin" am Mittwoch (Ortszeit) zitierte.

Der Präsident der Sozialpastoral, Bischof Jorge Lozano, sagte der Zeitung "La Prensa", eigenhändige Justiz der Bevölkerung sei durch nichts zu rechtfertigen. "Wir leben in einem Rechtsstaat und wir haben Institutionen um diese Konflikte zu lösen", sagte Lozano. Die Laienorganisation "Katholische Aktion Argentinien" appellierte an die Behörden des Landes, der Kriminalität durch die Bekämpfung der sozialen Ursachen vorzubeugen.

In den vergangenen Tagen war es im ganzen Land laut Medienberichten zu mindestens zehn Vorfällen gekommen, bei denen die Bevölkerung die mutmaßlichen Täter mit Prügel zur Rechenschaft gezogen hatte. Höhepunkt war der Tod eines 18-jährigen Taschendiebs in der Stadt Rosario (Provinz Santa Fe). Er hatte versucht einer Frau die Geldbörse zu stehlen. Ortsbewohner fügten ihm daraufhin schwere Verletzungen zu, an dessen Folgen er später im Krankenhaus verstarb.

Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner rief ihre Landsleute ebenfalls dazu auf, Scharfmacher zu ignorieren, die zur Selbstjustiz aufrufen, und warnte vor einer Spirale der Gewalt.

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