Argentiniens Altmeister Nalbandian warnt vor DTB-Team

Juan Mónaco, nun die Nummer eins im Team, startete schwach ins neue Jahr. Altmeister David Nalbandian war lange verletzt. Und die Deutschen scheinen nach dem Ende interner Querelen stärker als zuletzt.

«Das wird ein schweres Spiel. Argentinien kann gewinnen und verlieren», warnte Routinier Nalbandian in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Was der 31-Jährige sagt, klingt zwar wie eine Standardaussage, doch sie ist ernst gemeint. Der ehemalige Masters-Sieger hat großen Respekt vor Rückkehrer Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer sowie deren Qualitäten auf Sand. Kohlschreiber hatte bei Argentiniens 4:1-Erfolg in Bamberg vor einem Jahr wegen einer Erkrankung gefehlt.

Nalbandian hat wegen einer vor den US Open im August erlittenen Blessur seit vorigem August kein offizielles Match mehr bestritten und dürfte in Buenos Aires zunächst im Doppel zum Einsatz kommen. Für das Einzel gesetzt ist Juan Mónaco. Der Weltranglisten-Zwölfte flog aber zuletzt gleich in der ersten Runde sang- und klanglos gegen den Russen Andrej Kusnezow aus den Australian Open.

Der zweite Einzelplatz dürfte an Carlos Berlocq oder Horacio Zeballos gehen. Normalerweise würde Juan Martin Del Potro auf dem Platz stehen, doch der frühere US-Open-Sieger ließ eine von Kapitän Martin Jaite gesetzte Frist verstreichen. In Argentinien heißt es, zwischen Del Potro und Nalbandian gebe es Spannungen. Ob sich Del Potro in dieser Mannschaft nicht wohlfühle, müsse man den Weltranglisten-Siebten selbst fragen, meinte Nalbandian.

Del Potro wolle sich wohl in diesem Jahr auf seine eigene Karriere konzentrieren. «Er hat jegliches Recht, sich für seine Zukunft und sein Profileben zu entscheiden», sagte Nalbandian und fügte mit Blick auf sich selbst hinzu: «Ich habe mit 20 oder mehr Mitspielern im Team gespielt, unter vier oder fünf Kapitänen. Und ich stand immer zur Verfügung, um das Land zu repräsentieren, jenseits aller Sachen.»

Erfüllt hat sich der Traum von Argentiniens erstem Triumph im Davis Cup auch zu Nalbandians Zeiten bisher nicht. 2006, 2008 und 2011 standen die Südamerikaner im Finale und verpassten den Titel wie schon 1981. Im Vorjahr gab es im Halbfinale mit Del Potro, Mónaco und Berlocq - aber ohne Nalbandian - beim 2:3 im Parque Roca eine schmerzliche Heimniederlage gegen den späteren Cup-Sieger Tschechien.

An gleicher Stelle will das deutsche Team nun für eine Überraschung sorgen. «Die Leute haben sich daran gewöhnt, dass Argentinien daheim stark ist, meistens gewinnt und sich seit vielen Jahren ins Halbfinale oder Finale kämpft», sagte Nalbandian und warnte: «Es ist schwer, das aufrechtzuerhalten.»

Kurzvorschau auf Davis-Cup-Homepage

Leave a Reply