Argentinien überweist Rate für Gläubiger an Bank in Buenos Aires

Buenos Aires (APA/AFP) - Trotz Warnungen der US-Justiz wickelt Argentinien Zahlungen an seine Gläubiger über den Finanzplatz Buenos Aires ab. Das südamerikanische Land überwies am Dienstag eine Rate von 161 Mio. Dollar (126,8 Mio. Euro) an einen Spezialfonds bei der staatlichen Banco Nacíon.

Der argentinische Staat stelle damit seinen „unerschütterlichen Einsatz“ unter Beweis, den Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nachzukommen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

Argentinien hatte vor drei Wochen ein Gesetz beschlossen, nach dem Zahlungen der Staatsschulden nicht mehr über New York abgewickelt werden, sondern über Buenos Aires oder einen anderen Finanzplatz der Wahl. Das neue Gesetz ermöglicht dem Land, gerichtliche Vorgaben des US-Richters Thomas Griesa zu umgehen.

Griesa hatte angeordnet, dass Argentinien zuerst zwei US-Hedgefonds 1,3 Mrd. Dollar zahlen muss, bevor es die Forderungen anderer privater Gläubiger befriedigen darf. Die Fonds hatten argentinische Schuldscheine nach der Staatspleite Ende 2001 billig aufgekauft und verlangen den Nennwert der Staatsanleihen, was Buenos Aires ablehnt. Anders als die Fonds hatten über 90 Prozent der Gläubiger Argentiniens 2005 und 2010 einem Schuldenschnitt zugestimmt und verzichteten auf bis zu 70 Prozent ihres Geldes. Den Verpflichtungen ihnen gegenüber will Argentinien nachkommen.

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