England hat bei seinem letzten WM-Test eine peinliche Vorstellung abgeliefert, während ein US-Stürmer wieder zurück in Form ist. Zudem mühen Volker Finkes Kameruner unerwartet, Mitfavorit Argentinien zeigt sich bereits in WM-tauglicher Verfassung. Auch Belgien testet, muss aber vor Hagel flüchten. Spanien siegt dank Villa.
England - Honduras 0:0 (0:0)
Die englische Nationalmannschaft hat bei ihrer Generalprobe für die WM in Brasilien einen erschreckend harmlosen Eindruck hinterlassen. Der Weltmeister von 1966 kam in Miami/Florida bei seinem letzten Test für die Endrunde (12. Juni bis 13. Juli) gegen WM-Teilnehmer Honduras in einer nickligen Partie nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus.
Die Three Lions, bei denen Kapitän Steven Gerrard und Stürmerstar Wayne Rooney nur in der ersten Halbzeit mitspielten, waren gegen die Mittelamerikaner feldüberlegen. Doch trotz fast 70 Prozent Ballbesitz und Überzahl nach der Gelb-Roten Karte gegen Brayan Beckeles (65., wiederholtes Foulspiel) waren die Briten vor dem Tor meist harmlos.
Größter Aufreger der Begegnung war die rund 40-minütige Unterbrechung wegen eines schweren Gewitters. Schiedsrichter Ricardo Salazar (USA) geleitete die Spieler wegen des Unwetters über dem Sun Life Stadium in der 23. Minute vom Platz, um ihre Gesundheit zu schützen. Englands Teammanager Roy Hodgson nahm die unfrewiligge Pause mit Humor. "Beim Fußball ist mir sowas noch nie passiert, aber beim Golfen hier in Florida schon."
USA - Nigeria 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Altidore (32.), 2:0 Altidore (69.), 2:1 Moses (86.)
Deutschlands Gruppengegner USA hat auch das dritte und letzte Vorbereitungsspiel auf die WM in Brasilien gewonnen. In Jacksonville im US-Bundesstaat Florida siegte die defensiv gut eingestellte und konterstarke Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann gegen WM-Teilnehmer Nigeria verdient mit 2:1 (1:0).
Beide Treffer für die USA erzielte der seit vergangenen Dezember torlose Jozy Altidore (32./69.) Die Vorarbeit zur ersten Tor hatte Fabian Johnson von 1899 Hoffenheim geleistet. Die Gastgeber hätten bei einer konsequenteren Ausnutzung ihrer Konterchancen noch höher gewinnen können. Victor Moses verkürzte kurz vor Spielende per Foulelfmeter (86.)
"Wir fahren jetzt voller Selbstvertrauen nach Brasilien, wir sind bereit. Besonders für Jozy war das heute wichtig, er hatte länger nicht getroffen", sagte Klinsmann nach dem Sieg vor 52.033 Zuschauern: "Die ersten 25 Minuten waren etwas zäh. Es gab wenige Chancen, weil beide Mannschaften sehr kompakt standen. Das werden wir so auch in Brasilien sehen."
Die USA, die zuvor Armenien (2:0) und die Türkei (2:1) in ihrem WM-Tests besiegt hatten, treffen zum WM-Auftakt am 16. Juni auf Ghana. Das Spiel gegen die deutsche Mannschaft findet zum Abschluss der Gruppe G am 26. Juni statt. Nigeria spielt in der Gruppe F zunächst gegen die Mannschaft des Iran sowie gegen Argentinien und Bosnien-Herzegowina.
Neben Rechtsverteidiger Johnson standen die ehemaligen Bundesliga-Profis Jermaine Jones und Michael Bradley in der Anfangsformation. Der künftige Frankfurter Timmy Chandler wurde diesmal in der 75. Minute eingewechselt und ersetzte auf der Linksverteidiger-Position seinen Konkurrenten DaMarcus Beasley.
Argentinien Slowenien 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Alvarez (12.), Messi (76.)
Wenige Tage vor Beginn der WM hat sich Argentinien schon jetzt in guter Form präsentiert. Die Mannschaft von Alejandro Sabella feierte einen hochverdienten 2:0-Erfolg über harmlose Slowenen. Die Star-Offensive um Lionel Messi, Angel Di Maria und Sergio Aguero musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, zeigte sich dann aber in Spiellaune.
Mit viel Elan startete die Mannschaft von Alejandro Sabella und ging bereits in der 12. Minute in Führung. Alvarez setzte sich mit einer schönen Einzelaktion gegen mehrere Slowenen durch und vollendete aus rund 16 Metern zur Führung für die Albiceleste.
Auch in der Folge hatten die Südamerikaner das Heft des Handelns in der eigenen Hand. Mascherano bildete mit Basanta und Fernandez eine Dreierkette und sorgte für einen geordneten Spielaufbau, während die enorm fleißigen Außenverteidiger Rojo und Perez weit aufrückten und auf den Flügeln für viel Wirbel sorgten.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Slowenen über weite Strecken harmlos, Argentinien erspielte sich Chance um Chance. Nach rund einer Stunde kamen die Superstars bei den Südamerikanern in die Partie und waren sofort auf Betriebstemperatur. Nach einer traumhaften Kombination über Di Maria und Aguero schob Messi zum 2:0-Endstand ein. Am Ende ein hochverdienter Sieg für die Gauchos, die sich acht Tage vor ihrem ersten WM-Spiel in starker Form präsentierten.
Kamerun - Republik Moldau 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Salli (30.)
Kamerun hat seine Generalprobe für die WM mit Müh' und Not gewonnen. In Jaundé gewann die Mannschaft des deutschen Trainers Volker Finke mit 1:0 (1:0) gegen die Auswahl der Republik Moldau. Den Treffer erzielte Edgar Salli vom RC Lens in der 30. Minute.
Der Schalker Joel Matip wurde in der 71. Minute für den Torschützen eingewechselt. Der Mainzer Eric-Maxim Choupo-Mouting, sechs Tage zuvor noch Torschütze beim 2:2 (0:0) in Mönchengladbach, wurde wie Samuel Eto'o geschont.
Kamerun bestreitet sein Auftaktspiel in der Vorrundengruppe A am Freitag gegen Mexiko. Weitere Gegner sind Brasilien und Kroatien.
Belgien Tunesien 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Mertens (89.)
Gelb-Rot: Jemaa (63.)
Hagelkörner von der Größe eines Golfballs sorgten Mitte der ersten Halbzeit dafür, dass die Partie in Brüssel unterbrochen werden musste, ehe Schiedsrichter Kassai die Partie nach 45 Minuten Wartezeit fortsetzen ließ. Vor dem einsetzenden Hagel hatten die Roten Teufel die Partie klar bestimmt, ihre Überlegenheit jedoch nicht in Zählbares verwertet.
Auch nach der Unterbrechung stand der Afrika-Meister von 2004 hinten sicher, lediglich Miralles kam zu einer guten Gelegenheit, nachdem er von Hazard glänzend in Szene gesetzt worden war. Im zweiten Durchgang wurde die Partie zunehmend ruppiger, Tunesiens Jemaa sah nach rund einer Stunde wegen wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte.
Auch in Überzahl schafften es die Gastgeber zunächst nicht, das Bollwerk der Afrikaner zu überwinden, ehe Mertens in der 89. Minute für den Siegtreffer sorgte. Chadli hatte auf den Napoli-Akteur durchgesteckt und dieser traf aus 16 Metern zum Sieg. Trotz des Erfolgs bedarf es bis zum WM-Start der Roten Teufel in Brasilien noch einer Leistungssteigerung, will man den hohen Erwartungen gerecht werden.
El Salvador Spanien 0:2 (0:0)
Tore: Villa (60.,88.)
Erstmals nach überstandener Verletzung stand Diego Costa wieder im Aufgebot der Spanier und durfte gleich von Beginn an ran. Drei Minuten war die Partie gespielt, als der Noch-Madrilene für den ersten Aufreger sorgte. Nach einem langen Ball wurde er von El Salvadors Torhüter Hernandez von den Beinen geholt, der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Fabregas trat an und setzte die Kugel über das Tor, es sollte die einzige Gelegenheit des Weltmeisters im ersten Durchgang bleiben.
Zwar diktierte die Mannschaft von del Bosque das Spiel in gewohnter Manier und ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, jedoch fehlte es den Südeuropäern an zwingenden Aktionen in Tornähe. Dies änderte sich im zweiten Durchgang. Die Furia Roja agierte nun zielstrebiger, gleichzeitig schwanden bei den aufopferungsvoll kämpfenden Außenseitern die Kräfte.
In der 60. Minute traf der zur Halbzeit eingewechselte Villa zur Führung für den Weltmeister. Ramos legte den Ball nach einer Flanke von Xabi Alonso per Kopf zurück und Villa musste nur noch einschieben. Zwei Minuten vor dem Abpfiff war es erneut der Angreifer, der für die Spanier traf. Dieses Mal profitierte er von einer sehenswerten Vorlage des ebenfalls eingewechselten Silva, der den Ball über die Abwehr lupfte und Villa dadurch freispielte.
Letztlich ein verdienter Sieg, vor allem im ersten Durchgang aber hatte der Weltmeister große Schwierigkeiten mit dem Bollwerk El Salvadors.
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