Am Mittwoch mussten sich vier Mannschaften von dem Traum, das Halbfinale bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Thailand 2012 zu erreichen, verabschieden. Ukraine schied dabei sang- und klanglos gegen Favoritenschreck Kolumbien aus, während Argentinien, Portugal und Russland jeweils knapp den Kürzeren zogen.
Viertelfinals sind stets unbarmherzig. So auch in Thailand 2012. Viele der ausgeschiedenen Mannschaften hatten sich zuvor Hoffnung auf mehr gemacht. Doch gibt es auch einen Silberstreif am Horizont. Die gelernten Lektionen dürften für die Verlierer in Zukunft noch sehr wertvoll sein. So sagte beispielsweise der ukrainische Trainer Gennady Lisenchuk trotz des Ausscheidens gegen Turnierdebütant Kolumbien gegenüber FIFA.com, seiner Meinung nach seien "eine ganze Reihe von Mannschaften stärker geworden und haben riesige Sprünge nach vorn gemacht. Diese Mannschaften spielen enorm mutig und auf viel höherem Niveau als noch bei früheren Turnieren.“ In Thailand hatte Lisenchuk einen Kader, in dem nur noch fünf Spieler standen, die schon 2008 in Brasilien dabei waren. Die Leistung nahm er deshalb beinahe philosophisch: "Wir haben eine Reihe junger Spieler im Kader. Wenn die mal mehr Erfahrung gesammelt haben, werden sie noch besser. Diese Mannschaft wird in Zukunft stärker sein."
Der Herausforderung gewachsen
Als Argentinien zum Ende des ersten Durchgangs mit zwei Toren Vorsprung gegen Brasilien führte, dürften einige Fans wohl schon an einen Sieg gegen den Weltmeister geglaubt haben. Falcao hatte jedoch etwas dagegen und steuerte noch zwei Tore zum 3:2 bei, mit dem die Auriverde das Spiel drehten und so erneut die Vorschlussrunde der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft erreichten.
Argentinien ist ausgeschieden und nimmt doch schöne Erinnerungen mit. Stürmer Martin Amas strich heraus, dass seine Mannschaft dem Sieg im Nachbarschaftsduell näher war als je zuvor: "Wir haben ein hervorragendes Turnier gespielt und die beste Mannschaft der Welt in die Verlängerung gezwungen, nachdem wir zuvor schon mit zwei Toren geführt hatten. Das können nicht viele Mannschaften von sich behaupten. Ich bin überzeugt, eines Tages sind wir auf Augenhöhe mit Brasilien, wenn nicht besser", so Amas weiter. "Jetzt, da Matias Lucuix und andere in Europa spielen, kann die Mannschaft nur besser werden."
Große Hoffnungen
Von allen ausgeschiedenen Mannschaften hat Portugal wohl den meisten Grund zur Enttäuschung. Im Viertelfinale gegen Italien waren gerade einmal elf Minuten gespielt, da führte Portugal mit 3:0 und alles sah nach einem Favoritensieg aus, doch es kam anders. Italien kämpfte sich zurück und kam 46 Sekunden vor Schluss durch Fortino zum Ausgleich und damit in die Verlängerung. Honorio gelang schließlich der Treffer, der die Italiener ins Halbfinale katapultierte. "So auszuscheiden ist natürlich sehr ärgerlich", gab Portugals Stürmer Cardinal Einblick in die Gefühlslage der Mannschaft. "Meiner Meinung nach hätten wir mehr verdient als das Viertelfinale. Unterm Strich war es zwar ein gutes Turnier für uns, aber wir hatten uns Hoffnung auf mehr gemacht."
Russlands Trainer Sergey Skorovich seinerseits blieb nach dem Aus gegen Spanien realistisch: "Wir haben alles versucht und wollten den Sieg, aber wie das anscheinend immer so ist, hat Spanien gewonnen, und wir fahren heim!"
Drei anderen Mannschaften geht es genau so. Aber auch, wenn Thailand 2012 für sie jetzt vorbei ist, nehmen sie doch wertvolle Lektionen und schöne Erinnerungen mit nach Hause.