Mit Brasilien und Argentinien mussten zwei Fussballmächte des Kontinents zum Auftakt der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ Schlappen hinnehmen. Am zweiten Spieltag des Wettbewerbs sollen nun Siege her, um in die richtige Spur zu kommen. Uruguay, Kolumbien und Chile haben ihre ersten Partien gewonnen und werden in den nun anstehenden kniffligen Duellen versuchen, ihre guten Leistungen zu bestätigen. Werfen Sie mit FIFA.com einen Blick auf die bevorstehenden Ereignisse.
Das Topspiel
Uruguay – Kolumbien
Der Celeste ist gegen Bolivien ein wichtiger Sieg gelungen (2:0), mit dem sie zudem eine Negativserie beendete. Dies war nämlich der erste Auswärtssieg Uruguays gegen die Bolivianer. Dank dieses Erfolges gehen die Schützlinge von El Maestro Oscar Tabárez nun ohne Druck in die Partie gegen Kolumbien und haben die Chance, sich in der Tabelle von der Konkurrenz abzusetzen. Dennoch gibt es aus dem Lager der Charrúas nicht nur gute Nachrichten: Außer den gesperrten Edinson Cavani und Luis Suárez wird dem Team nun auch noch Routinier Egidio Arévalo Ríos fehlen. Kolumbien konnte seine Auftaktpartie zu Hause gegen Peru zwar ebenfalls gewinnen, bot jedoch nicht gerade eine Glanzleistung. Nun will man versuchen, das Image in dieser Begegnung wieder aufzupolieren, die immer etwas Besonderes ist. Beide Teams erinnern sich noch gut an ihr letztes Duell, zu dem es bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ kam. Im Achtelfinale setzte sich die Auswahl von José Pekerman mit zwei Treffern von James Rodríguez durch, der dieses Mal nicht dabei sein wird.
Die anderen Spiele
Ecuador geht nach dem historischen Sieg in Buenos Aires mit breiter Brust in die zweite Partie, muss nun jedoch vor heimischem Publikum im Estadio Olímpico Atahualpa in Quito zeigen, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege war. "Wir wissen, dass wir diese drei Punkte holen müssen, denn sonst wäre die Partie gegen Argentinien sinnlos gewesen", meint Christian Noboa stellvertretend für die Mannschaft. Der Gegner Bolivien befindet sich derzeit in einer Umbruchphase und geht mit zahlreichen neuen Spielern in die Qualifikation für Russland 2018. Die Auftaktniederlage gegen Uruguay war natürlich ein Tiefschlag für die Spieler, denen es laut Trainer Julio César Baldivieso nun nach Revanche dürstet.
Für Paraguay bietet sich im Duell gegen Argentinien die Chance, sich sechs Punkte von sechs möglichen zu sichern. Gleichzeitig könnte das Team sich für die hohe Niederlage revanchieren, die es zuletzt bei der Copa América gegen die Albiceleste einstecken musste. Die Guaraníes, unter der Führung von Ramón Díaz, haben durchaus Grund von einem Sieg zu träumen. Dies gilt umso mehr nach dem 1:0-Auswärtssieg gegen Venezuela. Der Vizeweltmeister durchläuft hingegen gerade eine Zeit der Zweifel und Komplikationen. Zu der Auftaktniederlage gegen Ecuador im heimischen Estadio Monumental gesellen sich die verletzungsbedingten Ausfälle von Lionel Messi und Sergio Agüero sowie das Fehlen von Ezequiel Garay aus persönlichen Gründen. Dennoch braucht die Albiceleste dringend einen Sieg, um nicht gleich zu Beginn des Wettbewerbs in Rückstand zu geraten.
Brasilien ist ein weiteres Spitzenteam der Region, das dringend einen Sieg benötigt. Der fünfmalige Weltmeister konnte bei der Copa América nicht überzeugen, Neymar fällt verletzungsbedingt aus und das erste WM-Qualifikationsspiel nach sechs Jahren ging gegen Chile verloren. Die nun anstehende Partie gegen Venezuela dürfte kein leichtes Unterfangen werden. Diese Ansicht äußert auch Willian, einer der Leistungsträger der Seleção: "Ein 1:0 wäre ein gutes Ergebnis. Was wir wollen, sind drei Punkte. Der Fussball ist heutzutage eine schwierige Angelegenheit und die Teams sind gut trainiert." Für die Vinotinto ist dies ein extrem schwieriges Duell, allerdings geht es auch mit der motivierenden Aussicht einher, etwas Historisches vollbringen zu können. Venezuela hat nämlich noch nie auswärts gegen Brasilien gewonnen, und wenn die Niederlage im Auftaktspiel gegen Paraguay auch ein Schlag war, könnte man sich hier mit einem Sieg schnell rehabilitieren.
Zu guter Letzt treten Peru und Chile in einer Neuauflage des Clásico del Pacífico gegeneinander an. Dieses traditionelle Duell weist eine fast ausgeglichene Bilanz auf, wobei die Peruaner vor heimischem Publikum leicht die Nase vorn haben. Das Team von Ricardo Gareca musste sich zum Auftakt gegen Kolumbien geschlagen geben und wird hier auf Sieg spielen, um sich nicht am Tabellenende festzusetzen. Die Chilenen konnten mit dem Titelgewinn bei der Copa América und dem Auftaktsieg gegen Brasilien viel Selbstbewusstsein tanken und werden ihre beste Elf aufbieten, um den ersten Doppelspieltag als Tabellenführer abzuschließen.
Der Spieler im Fokus
Derlis González (Paraguay)
Der vielversprechende Nachwuchsspieler der Albirroja gehört zu den Favoriten von Trainer Ramón Díaz und hat sich mittlerweile zu einer festen Größe im paraguayischen Team entwickelt. Nach seinem guten Auftritt bei der Copa América in Chile, wo er unter Beweis stellte, dass er dem Druck gewachsen ist, startete der Mann mit der Rückennummer zehn ähnlich gut in die WM-Qualifikation. Er erzielte nämlich den Siegtreffer Paraguays im Auswärtsspiel gegen Venezuela.
Hätten Sie's gewusst?
Venezuela hat im Rahmen der Südamerika-Qualifikation noch nie auswärts gegen Brasilien gewonnen und oder auch nur einen einzigen Treffer erzielt. Von den 14 Begegnungen, die die Venezolaner auf brasilianischem Boden bestritten, konnte der Gastgeber 13 für sich entscheiden.
Das Zitat
"Ich habe viel Vertrauen in die Mannschaft. Als Zuschauer würde ich mir diese Partie gern ansehen. Paraguay wird gegen Argentinien bis zur letzten Sekunde kämpfen und den Argentiniern zeigen, wie schwer es ist, eine Qualifikation zu spielen. Auch wenn man die Favoritenrolle hat, zählt bei solchen Turnieren jeder Punkt."
Ramón Díaz (Trainer, Paraguay)
Die Begegnungen des zweiten Spieltages:
13. Oktober
Ecuador – Bolivien
Uruguay – Kolumbien
Paraguay – Argentinien
Brasilien – Venezuela
Peru – Chile