Citroen dominierte das Geschehen, die Konkurrenz war ohne Chance. Immerhin: Gabriele Tarquini (Honda) steht auf der hauseigenen Rennstrecke des japanischen Herstellers auf der Pole-Position des zweiten Rennens, weil er Platz zehn belegt hat.
"Wir hatten aber mehr erwartet", meint der Ex-Champion. "Die Enttäuschung ist daher ziemlich groß." Zufriedene Gesichter dagegen bei Citroen.
"Ich bin natürlich hochzufrieden", meint WM-Spitzenreiter Lopez, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch einmal um einen Punkt auf jetzt 94 Zähler ausgebaut hat. "Es war das engste Qualifying des Jahres und wahrscheinlich das schwierigste", sagt der Citroen-Pilot. An den möglichen Titelgewinn denke er vorerst noch nicht: "Vor uns liegt am Sonntag in erster Linie ein langer Tag."
Engstler wieder auf der TC2-Pole-Position
Einen eben solchen hatten die Piloten bereits hinter sich, als sie um 15:25 Uhr Ortszeit (8:25 Uhr MESZ) zum Qualifying antraten. Und Muller legte gleich vor: 2:06.115 Minuten bedeuteten nicht nur die Bestzeit in Q1, sondern auch einen neuen Wochenend-Bestwert. Für Lada war dagegen vorzeitig Schluss: Weder Rob Huff noch James Thompson oder Michail Koslowskii schafften es in die Top 12.
Auch Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) ging früh in den Feierabend - als 16. des ersten Durchgangs. Sein deutscher Landsmann Franz Engstler (Engstler-BMW) klassierte sich mit 2:13.892 Minuten auf Position 17, erzielte aber einmal mehr die Pole-Position in der TC2-Klasse. Sein Teamkollege Felipe de Souza hatte indes mit einem Kiesbett-Ausflug für eine Unterbrechung gesorgt.
In Q2 sorgte erneut Muller für die Bestzeit: 2:05.512 Minuten. Lopez kam bis auf 0,093 Sekunden an diesen Wert heran. Loeb hingegen machte es spannend: Nach einem Missverständnis in der 130R setzte er noch einmal neu an und kam als letztes Fahrzeug über die Linie. Norbert Michelisz (Zengö-Honda) hatte sich gerade in die Top 5 gefahren, da verdrängte ihn Loeb auch schon wieder.
Lopez setzt sich durch gegen Muller und Loeb
Michelisz als knapper Sechster durfte im finalen Shootout um die Pole-Position in Suzuka also genau so wenig mitmachen wie Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet), Tom Coronel (ROAL-Chevrolet), Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet), Tarquini, Tiago Monteiro (Honda) und Mehdi Bennani (Proteam-Honda) auf den Positionen sieben bis zwölf. Q3 geriet aber ohnehin zu einer Show der Citroen-Fahrer.
Hugo Valente (Campos-Chevrolet) und Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) legten im Einzel-Zeitfahren zwar vor, wurden aber gleich von Loeb um 0,7 Sekunden unterboten. Lopez startete weniger gut, hatte Rückstand im ersten Sektor, auf der Ziellinie jedoch mehr als ein Zehntel Vorsprung. Muller machte es umgekehrt: Er führte erst, verlor dann. Am Ende sprachen 0,075 Sekunden weniger für Lopez.
Der souveräne WM-Spitzenreiter kann am Sonntag schon im ersten Rennen alles klarmachen. Ein Podestplatz reicht zum vorzeitigen Titelgewinn. Lopez wäre damit der erste argentinische Weltmeister seit Juan-Manuel Fangio 1957 in der Formel 1 und der erste Südamerikaner auf dem WM-Thron seit Ayrton Senna 1991. Einzig Muller hat noch rechnerische Chancen, Lopez' Triumph zu verhindern.
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