"Wir haben das erste Spiel in Rio im Finalstadion! Da haben wir nicht viel zu
verlieren, da ist Argentinien hoher Favorit." Allein mit der Reise nach
Südamerika ist das von zahlreichen aktuellen und ehemaligen Bundesligaprofis
gespickte Team aber nicht zufrieden. "Wenn wir schon die Chance haben, eine WM
zu spielen, dann wollen wir auch so weit kommen, wie es möglich ist", meint Sead
Kolasinac von Schalke 04.
Wie Salihovic ist der 20 Jahre alte Verteidiger in Deutschland aufgewachsen
und verdient sein Geld in der Bundesliga. Auch Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart),
Emir Spahic (Bayer Leverkusen), Ermin Bicakcic (Eintracht Braunschweig), Mensur
Mujdza (SC Freiburg) und Torwart Jasmin Fejzic (VfR Aalen) sind im deutschen
Profi-Fußball aktiv. Dazu stehen Edin Dzeko (Manchester City) und Zvjezdan
Misimovic (Guizhou Renhe/beide zuvor VfL Wolfsburg) im 24 Spieler umfassenden
vorläufigen WM-Kader von Trainer Safet Susic.
Der wird seit seiner Zeit als Mittelstürmer in Jugoslawien von den Menschen
verehrt und hat eine offensivstarke Elf geformt - nur drei europäische Teams
erzielten in der WM-Quali mehr Tore. "Er ist eine Legende bei uns im Land. Jeder
hat Respekt vor ihm", berichtet Salihovic. "Er macht eine sehr, sehr gute
Arbeit."
Den 29-Jährigen stellt Susic dabei überwiegend als Linksverteidiger auf, im
Mittelfeld wie in Hoffenheim spielt er im Nationaltrikot fast nie. Das macht ihn
zum direkten Konkurrenten von Kolasinac. Wer von beiden am 16. Juni im Maracanã
auflaufen darf, entscheidet sich wohl in den beiden Trainingslagern in der
Heimat und in den USA. Nach Argentinien folgen Nigeria (22. Juni) und der Iran
(25. Juni). "Wir haben eine Gruppe, die machbar ist, glaube ich", sagt
Salihovic.