WM 2014 - Argentinien - Gruppe F
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09.6.2014
Mit dem Weltstar Lionel Messi zählt die argentinische Nationalmannschaft zu den größten Titelanwärtern der diesjährigen Weltmeisterschaft. Betrachtet man die wirtschaftliche Lage des südamerikanischen Landes, so ist diese alles andere als positiv.
Zum Favoritenkreis gehört auch Argentinien mit Platz 7 auf der FIFA-Weltrangliste und einer gleich guten Wettquote wie Deutschland (6,0). Argentinien holte sich den WM-Pokal bereits zweimal in den Jahren 1978 und 1986. Nach der 0:4-Niederlage zur Fußball-WM 2010 sinnen die Gauchos auf lateinamerikanischen Boden nach Revanche. Der Marktwert der Mannschaft beträgt 461 Mio. Euro. Superstar ist zweifelsohne Lionel Messi, weitere Weltklassespieler sind Kün Aguero, Angel di Maria und Gonzalo Higuain.
Dunkle Wolken am argentinischen "Konjunkturhimmel"
Ein Titelsieg wäre auch eine willkommene Ablenkung vom wirtschaftlichen Desaster des Landes. Bereits 2002 schlitterte Argentinien in eine prekäre Finanzkrise. Seitdem ist das Land von den Finanzmärkten abgeschnitten. Der Peso hat um 90 Prozent abgewertet. Um sich vor dem Währungsverfall zu schützen, tauschten viele Argentinier ihre Pesos gegen US-Dollar. Viele Beobachter fürchten eine Rückkehr der Krise. Analysten prognostizierten eine Inflationsrate von 30 Prozent. Aus Protest gegen die Geldentwertung legten die Gewerkschaften das Land mit einem Generalstreik lahm. Sie verlangten einen Einkommensausgleich. Immerhin ist seit einigen Monaten eine leichte Trendwende sichtbar. Eine weitere Abwertung konnte verhindert werden, argentinische Staatsanleihen brachten seit August 2013 einen Ertrag von 21 Prozent. Und auf Peso-Basis hat der argentinische Leitindex MERVAL Buenos Aires Index unter den Titelfavoriten eindeutig die Nase vorn. Auf Euro-Basis hingegen erweisen sich hingegen argentinische Aktien als wenig lukrativ. Erstmals seit zehn Jahren bietet die US-Bank Goldman Sachs dem Land einen Kredit in Höhe von einer Milliarde US-Dollar an. Das ist auch nötig. Seit 2011 halbierten sich die Devisenreserven. Zweifel mehren sich, ob Argentinien jemals seine Schulden zurückzahlen kann. Auch die Aussichten für die Wirtschaft sehen nicht gut aus. Nach einem Wachstum von 3 Prozent rechnen Analysten für 2014 mit einem BIP-Rückgang von 1 Prozent. Im MSCI EM Latam Index, mit dem Anleger in die lateinamerikanische Wirtschaft investieren können, ist Argentinien daher aktuell überhaupt nicht vertreten.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den weiteren WM 2014 Gruppe E - Mitgliedern:
- Gruppenmitglied Bosnien-Herzegowina
- Gruppenmitglied Iran
- Gruppenmitglied Nigeria
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