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25. Januar 2014
Börse
Die Währungen von Schwellenländern sacken ab. An den Börsen beginnt wieder das große Bibbern.
FRANKFURT. Schlechtere Konjunkturaussichten, politische Turbulenzen und die Aussicht auf weniger billiges Geld haben die Finanzmärkte zum Wochenende nervös gemacht. In Schwellenländern sind die Sorgen groß, in Frankfurt reagieren Händler dagegen gelassen.
Besonders die Währungen Argentiniens und der Türkei sind am Freitag an den Finanzmärkten massiv unter Druck geraten. Die Nervosität habe deutlich zugenommen, erklärten Händler. Anleger flohen in sichere Anlagen wie Anleihen und Währungen großer Industrieländer.
Geschürt wurde die Verunsicherung durch schlechte Daten aus der chinesischen Industrie, die derzeit lahmt. Hinzu kommen politische Unwägbarkeiten und die Furcht davor, dass die US-Notenbank Fed den Geldhahn weiter zudreht. Das Fass zum Überlaufen brachten laut Händlern jedoch die jüngsten Turbulenzen in Lateinamerika und der Türkei.
Die Sorgen um das angeschlagene Argentinien werden immer größer. Buenos Aires knickt unter dem Druck der Finanzmärkte ein. Die Regierung will ihre Devisenkontrollen offenbar aufgeben – ab kommender Woche sollen Dollarkäufe erlaubt werden, sagte Kabinettschef Jorge Capitanich laut dem Finanzdienst Bloomberg. Der Peso hatte zuvor die heftigsten Kursverluste seit dem wirtschaftlichen Kollaps des Landes 2002 erlitten. Weil der argentinischen Notenbank die Devisenreserven für Stützungskäufe auszugehen drohen, hatte sie am Donnerstag die Dollarkopplung gelöst und den Wechselkurs abgewertet. Das kommt laut Händlern einer Kapitulation vor den Märkten gleich. Kurz zuvor hatte Staatspräsidentin Kirchner einen solchen Schritt noch ausgeschlossen. Der Peso hat seit Jahresbeginn 17 Prozent an Wert eingebüßt, so viel wie keine andere Währung der Welt.
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Am Devisenmarkt gerieten die "fragile five" unter Druck – was sich mit den "anfälligen Fünf" übersetzen lässt: Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei. Die türkische Lira taumelt von einem Tief zum nächsten. Auch der russische Rubel und der mexikanische Peso erlitten deutliche Kursverluste. Am Anleihemarkt brachte die Verunsicherung neben den fragilen Schwellenländern auch die angeschlagenen Staaten der Eurozone zurück auf die Verkaufslisten. In Portugal, Griechenland, Spanien und Italien zogen die Risikoprämien an. Die Aktienmärkte weiten ihre Tagesverluste aus. Drei Tage in Folge mit sinkenden Kursen – das gab es am Deutschen Aktienindex seit Monaten nicht mehr. Die vor Wochenfrist noch ins Blick geratene Schwelle von 10 000 Punkten ist vorerst kein Thema mehr. Am Freitag ging es runter auf unter 9400 Punkte. Auf Wochensicht hat der Dax 3,5 Prozent verloren. Händler und Analysten in Frankfurt reagierten aber, anders als an anderen Finanzplätzen, besonnen. "Endlich holen wir mal ein wenig Luft", sagt Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Korrektur sei überfällig, der Aufwärtstrend intakt.
Profiteure der Nervosität waren sichere Anlagen. Deutsche Staatsanleihen waren begehrt. Die Feinunze Gold verteuerte sich um mehr als fünf auf 1269 Dollar – den höchsten Stand seit zwei Monaten. "Die starke Verunsicherung an den Anleihe-, Aktien- und Währungsmärkten von großen Schwellenländern stützt die Nachfrage nach sicheren Anlageformen", so Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBC Trinkaus.
Autor: Hannes Breustedt (dpa)
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