Davos GR (awp/sda/reu) - Nach langer Funkstille nähern sich Argentinien und der Internationale Währungsfonds (IWF) an. Er habe sich am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos mit IWF-Chefin Christine Lagarde getroffen, sagte der neue Finanzminister Alfonso Prat-Gay am Freitag.
Auch der Notenbankchef des südamerikanischen Landes sei dabei gewesen. Dem IWF soll in diesem Jahr ermöglicht werden, erstmals seit einem Jahrzehnt einen Länderbericht über Argentinien zu verfassen. Die Regierung wolle die dazu notwendigen Daten liefern.
Argentiniens neuer Präsident Mauricio Macri hofft zudem auf ein Ende im Schuldenstreit mit US-Gläubigern. "Wir wollen eine Einigung erzielen und eine faire Vereinbarung treffen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu könne es noch in diesem Jahr kommen.
Das krisengeplagte Land hofft, nach einer Lösung an die internationalen Kreditmärkte zurückzukehren und so sein Staatsdefizit refinanzieren zu können. Die klagenden Gläubiger, die sich einer früher ausgehandelten Umschuldung verweigern, sind vor allem Hedgefonds. Diese hatten im vergangenen Jahrzehnt nach der Staatspleite fast wertlose Schuldtitel des Landes aufgekauft und fordern nun deren volle Rückzahlung. Dabei geht es um mehrere Milliarden Dollar.