An Osterurlaub war bei einigen WTCC-Teams in dieser Woche nicht zu denken, vielmehr stand bei Testfahrten in Portimao eine Menge Arbeit auf dem Programm. Dort hatten sich unter anderem die Werksteams von Honda und Lada eingefunden, um vor dem zweiten Rennwochenende der Saison 2015 in Marrakesch (17. bis 19. April) an der Abstimmung ihrer Fahrzeuge und der Weiterentwicklung zu arbeiten.
Bei Lada waren mit Rob Huff, James Thompson und Michail Koslowskii alle drei Werksfahrer im Einsatz. Für Koslowskii war der Test auf der Rennstrecke im Süden Portugals eine Premiere, denn er saß zum ersten Mal am Steuer des neuen Vesta, nachdem beim Saisonauftakt in Argentinien für ihn noch kein Auto einsatzbereit gewesen war. "Das Auto fühlt sich großartig an, aber ich muss mich natürlich erst noch daran gewöhnen, weil es im Vergleich zum Granta doch einige Unterschiede gibt", berichtet der junge Russe nach seinen ersten Runden im neuen Sportgerät.
Bei Teamkollege Thompson stand in Portimao die Vorbereitung auf den Stadtkurs von Marrakesch auf dem Programm. "Wir konzentrierten uns in erster Linie auf das Bremsverhalten und die Traktion. Schließlich sind das in Marrakesch die beiden entscheidenden Bereiche", erklärt der Brite. "Meiner Ansicht nach ist es uns gelungen, das Fahrverhalten des Autos zu verbessern", zieht Thompson ein positives Fazit. "Es wäre schön gewesen, wenn wir noch deutlich mehr Runden hätten drehen können, doch das Team hat vollen Einsatz geleistet."
Bei Honda kamen in Portimao, ähnlich wie bei früheren Tests, nicht nur die beiden Werksfahrer Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro, sondern auch Zengö-Pilot Norbert Michelisz je einen Tag zum Zuge. "Wir haben im Hinblick auf Marrakesch zum einen an der Weiterentwicklung gearbeitet, zum anderen am Setup, indem wir Dinge wie die Kalibrierung der Dämpfer getestet haben", sagt Teamchef Alessandro Mariani.
In Portugal erprobte Honda ein Upgrade-Paket, mit dem der weiterhin bestehende Rückstand auf Citroen verkürzt werden wird. Dieses wird allerdings beim Auftakt der Europasaison der WTCC Anfang Mai in Budapest zum Einsatz kommen. "Wir gehen nicht davon aus, schon in Marrakesch einen Riesenschritt zu machen, denn unsere eigentliche Konzentration liegt auf dem Hungaroring", erklärt Mariani.
Neben den Werksmannschaften von Lada und Honda hatte sich auch Craft-Bamboo in Portimao eingefunden. An insgesamt vier Tagen sammelte WTCC-Neuling Gregoire Demoustier Erfahrungen am Steuer des für ihn neuen Chevrolet Cruze. Dafür hatte Craft-Bamboo das Auto extra per Luftfracht von Argentinien nach Europa einfliegen lassen anstatt den günstigeren Seetransport zu nutzen.
"Dieser Test war sehr hilfreich, denn so haben wir viel über das Auto gelernt", sagt Demoustier. "Ich habe Fortschritte erzielt, insbesondere beim Starten. Das wird mir im Verlauf der Saison zugute kommen. Kommende Woche stehen für uns noch zwei Testtage in Spanien an. Ich hoffe, dass wir dort weitere Verbesserungen erzielen können. Es gibt noch Arbeit, aber im Vergleich zu Argentinien sind wir schon einen großen Schritt vorangekommen."