Köln.
Der Blackout von Christoph Kramer nach dem Zusammenprall mit Ezequiel Garay im WM-Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien war offenbar heftiger als bislang angenommen. In einem Interview mit der Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“ hat sich nun erstmals der italienische Final-Schiedsrichter Nicola Rizzoli geäußert.
„Nach dem Schlag, den Christoph Kramer von Garay bekam, kam Kramer zu mir und fragte: ‘Schiri, ist das das Finale?", erinnert sich Rizzoli. Der Unparteiische war verblüfft und hielt Kramers Frage zunächst für einen Witz. Rizzoli forderte ihn dann auf, sein Anliegen zu wiederholen. Daraus habe sich folgender Dialog entsponnen: "‘Ich muss wissen, ob das wirklich das Finale ist.’ Ich sagte ‘Ja’ und er antwortete: ‘Danke, das war wichtig, das zu wissen.’“
Rizzoli, der das harte Einsteigen gegen den Gladbacher nicht geahndet hatte, habe sich daraufhin an Schweinsteiger gewendet und ihn über die Lage aufgeklärt. Kurz darauf wurde Kramer dann ausgewechselt.
Kramer, der im Finale sein Startelf-Debüt feierte, stieß in der 17. Minute mit Argentiniens Garay zusammen und ging zu Boden. Minutenlang taumelte der Verteidiger benommen über den Platz, spielte aber tapfer weiter. In der 31. Minute wurde er schließlich ausgewechselt. Für den 23-Jährigen kam André Schürrle ins Spiel, der in der Nachspielzeit die Vorlage für das Siegtor von Mario Götze gab. (ccp)