Vier Tage nach seiner Wiederwahl ist Sepp Blatter am Dienstagabend (2.) Ortszeit überraschend von seinem Amt als FIFA-Präsident zurück getreten. Seinen plötzlichen Sinneswandel erklärt der 79-Jährige damit, dass ihm inzwischen bewusst geworden ist, dass er kein “Mandat von der gesamten Fußballwelt hat. Am vergangenen Mittwoch (27.) waren in Zürich mehrere korrupte Fußballfunktionäre festgenommen worden, Blatter versprach, die Krise zu bewältigen. Der Schweizer Fußballfunktionär will sein Amt nach eigenen Worten bei einer außerordentlichen Präsidentschaftswahl niederlegen, die wahrscheinlich in ein paar Monaten stattfinden wird. Während seiner wöchentlichen sozialistischen Propagandasendung “Kontakt mit Maduro” schlug Venezuelas Präsident vor, dass der an seiner Drogensucht gescheiterte Diego Maradona (Argentinien) die “Zügel der FIFA in die Hand nehmen soll”.
“Der Präsident des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) sollte Diego Armando Maradona heißen. Eine Figur wie ihn braucht der Fußball. Maradona hat die FIFA seit Jahrzehnten angeklagt – sie haben ihm gedroht und sich über ihn lustig gemacht”, so das Staatsoberhaupt. Die Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige Funktionäre, darunter Rafael Esquivel aus Venezuela, bezeichnete er als Trick. “Der Schritt zielt nur darauf ab, die Weltmeisterschaften in Russland oder Katar zu sabotieren”, glaubt der Fußballexperte aus Caracas.
Update
Nach dem Blatter-Rücktritt geht das Fifa-Beben weiter. Interpol leistet der US-Justiz im Auslieferungsverfahren gegen sechs Fifa-Offizielle Amtshilfe. Dabei handelt es sich um Jack Warner (Trinidad und Tobago), Nicolás Leoz (Paraguay), Alejandro Burzaco, Hugo Jinkis und Mariano Jinkis (Argentinien), sowie um José Margulies (auch bekannt als José Lazaro) aus Brasilien.