Vatikan zeigt Ausstellung über Gauchos in der Pampa

Die Welt der berittenen Viehhirten in der argentinischen Pampa, der Gauchos, steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die von Freitag an im Vatikan zu sehen ist. In der Schau "Argentinien. Der Gaucho - Tradition, Kunst und Glauben" im Braccio di Carlo Magno sind bis zum 16. Juni mehr als 200 Alltagsgegenstände, Gemälde und Fotografien ausgestellt.

Anlass der Ausstellung ist der Amtsantritt von Papst Franziskus, der vor seiner Wahl Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires war. Der Braccio di Carlo Magno schließt sich an die Kolonnaden des Petersplatzes an.

Gezeigt werden unter anderem Nutzgegenstände der Reiterhirten wie alte Trinkgefäße, Peitschen, Zaumzeug und Silbergeschirr, teils von hohem künstlerischem Wert. Ein großer Teil der Ausstellung ist dem traditionellen Bekleidungsstück der Gauchos, dem Poncho gewidmet. Eine eigene Abteilung beleuchtet das Leben des Gaucho-Priesters Jose Gabriel Brocchero (1840-1914), der im September im argentinischen Cordoba seliggesprochen werden soll.

Gauchos waren anfangs Mestizen. Sie bevölkerten Argentinien, Uruguay und den Süden Brasiliens. Sie jagten den immer größer werdenden Viehherden hinterher, wie es die Indianer mit den Guanacos und Nandus getan hatten. Die Gauchos waren bis Anfang des 19. Jahrhunderts unabhängig, solange es wenig Menschen gab und sie die Rinder, ihr Fell und Fett wirtschaftlich verwerten konnten. Im Laufe des Kolonisierungsprozesses wurden die Gauchos von den "Estancieros" (Großgrundbesitzer) angeheuert und in ihren Dienst gestellt.

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