Rom, 12.12.12 (Kipa) Der Direktor der vatikanischen Sternwarte, Jesuitenpater José Gabriel Funes, sieht entgegen der Maya-Prophezeiung keine Gefahr eines Weltuntergangs am 21. Dezember. In einem Beitrag für die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" beruhigte der aus Argentinien stammende Wissenschaftler. Laut Prophezeiung soll es Ende nächster Woche zu einer Inversion der Magnetpole der Erde kommen, doch Funes sieht keinerlei Begründung für diese These. "Es lohnt sich nicht über eine wissenschaftliche Basis dieser Behauptungen zu diskutierten", betonte er.
Der Prozess der Ausdehnung des Universums sei ständig im Gang, hob der Jesuit hervor. Wenn das moderne Rechenmodell korrekt sei, dann komme es in Milliarden von Jahren zum Auseinanderbrechen des Materie-Energie-Gemisches, so der Leiter der "Specola Vaticana" am päpstlichen Sommersitz Castelgandolfo.
Dem Maya-Kalender zufolge endet am 21. Dezember eine Baktun-Periode, und zwar die 13. Jedes Baktun besteht aus 394 Jahren. Der Kalender beginnt 3114 vor Christus. Die Maya-Überlieferung hält fest, dass das 13. Baktun "das entscheidende und das letzte" sei. Esoteriker in aller Welt leiteten daraus eine Weltuntergangsprophezeiung ab. Google verzeichnet für den Weltuntergang am 21. Dezember einen Rekord von 40 Millionen Zugriffen.
Funes, der die Maya-Sternwarte im honduranischen Copa selbst besucht hatte, erinnerte im Zeitungsbeitrag, dass das Christentum eine gegensätzliche Vision hat. Maya-Kalender und physikalische Kosmologie betonten ein Ende des Universums in Kälte und Dunkelheit. Der christliche Glaube lehre, dass Gott am Jüngsten Tag alles wieder herstellen werde – "jeden Mann, jede Frau und das ganze Universum".
(kipa/kap/am)