"Unvergleichliches" in Staufen

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31. März 2015

Raúl Jaurena hat in Argentinien, Brasilien und New York gespielt, das Tango- und Bandoneummuseum begeistert ihn trotzdem noch.


  1. Tief beeindruckt: Raúl Jaurena war fasziniert von den Exponaten im Staufener Tango- und Bandoneonmuseum. Foto: Hans Jürgen Kugler

STAUFEN. Nein, etwas Vergleichbares habe er noch nirgends gesehen, auch nicht in Buenos Aires, sagt der argentinische Tangokomponist Raúl Jaurena. Der renommierte Bandoneon-Spieler ließ sich anlässlich seines Auftritts im Martinsheim die Gelegenheit nicht entgehen, dem Tango- und Bandoneonmuseum in Staufen einen Besuch abzustatten. Gemeinsam mit seinem Duopartner vom "Jaurena Ruf Project – Tango Tales", dem Klarinettisten Bernd Ruf, ließ sich der Grammy-Gewinner von Museumsleiter Axel Steinhart die ausgesuchten und kostbaren Instrumente der Sammlung zeigen und erläutern.

Tief beeindruckt zeigt sich der letzte noch lebende Spielpartner von Astor Piazzolla von den sorgsam dokumentierten Briefen und Fotos aus dem Leben der weltberühmten Tango-Legende, die Klaus Steinhart und sein Sohn Axel zusammengetragen haben. Geradezu ehrfürchtig fasst er eines der kostbaren Exponate aus der Bandoneon-Sammlung, streicht liebevoll mit der Hand über den Lack des Holzrahmens und entlockt dem Instrument eine typische Tangosequenz. "Ein wunderbares Instrument", so das Urteil des berühmten Bandoneon-Spielers.

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Mit Blick auf seinen Duopartner Bernd Ruf erläutert der Tango-Spieler die Besonderheiten von Bandoneon und Klarinette in Hinsicht auf die Aufführung. "Einerseits ist die Kombination von Klarinette und Bandoneon nicht gerade einfach", sagt Raúl Jaurena. "Der Ton erstirbt sofort, wenn er nicht mehr angespielt wird. Die Arrangements müssen so angelegt sein, dass sich beide Melodiestimmen miteinander verweben können."

Auf der anderen Seite sei die Verbindung von Klarinette und Bandoneon nahezu ideal, ergänzt Bernd Ruf. "Von der Klangfarbe und dem Reichtum an Obertönen her, verbinden sich beide Instrumente im Zusammenspiel in idealer Weise. Die Melodielinien lassen sich beim Spiel so innig ineinander verweben, dass sie kaum noch auseinanderzuhalten sind."

Kennengelernt haben sich die beiden Musiker 1998 in New York, als Bernd Ruf mit seinem Ensemble Tango Five eine CD einspielte, zu der sie Raúl Jaurena als Bandoneon-Spieler einluden. "Seit damals spielte er im Ensemble mit und seit sieben Jahren spielen wir als Duo zusammen. Jaurena hatte immer schon eine große Affinität zur Klarinette, er hat lange mit Giora Feidman gespielt und begann spezielle Kompositionen für Bandoneon und Klarinette zu komponieren – eine ganz intime Form von Kammermusik."

Nicht ganz so intim waren die Sessions, die Ruf als Dirigent mit Jon Lord (Deep Purple) bei einem Crossover-Konzert für Rockband und Orchester im Schloss Salem gab. Ebenso grandios war auch die Zusammenarbeit mit Ian Anderson von Jethro Tull, mit dem er zu den Händel-Festspielen in Halle ein Konzert mit der Staatskapelle Halle dirigierte.

"Anders als bei den Symphonic-Rock-Projekten in Salem und Halle liegt der Reiz in der Zusammenarbeit mit Raúl Jaurena gerade in der Intimität der Musik. Das genaue Gegenteil zu den Großprojekten – einfach zwei Instrumente, pure Musik."

Info: Das Tango- Bandoneonmuseum in der Grunerner Straße 1 in Staufen ist samstags und sonntags von 15-18 Uhr geöffnet.

Autor: Hans Jürgen Kugler

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