Tennis - Davis Cup: David Goffin und Co. stehen zum ersten Mal seit 1998 im Halbfinale - Darcis startet gegen Mayer
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David Goffin ist der aktuell bestplatzierte belgische Spieler und trifft in seinem ersten Spiel auf Federico Delbonis. Fotos: Photo News
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Leonardo Mayer ist auf dem Papier der stärkste argentinische Spieler.
Von Mike Notermans
15 Jahre musste Belgiens Tenniswelt auf einen großen Erfolg warten. Ab heute treten die belgischen Akteure um David Goffin gegen Argentinien an und wollen vor heimischer Kulisse den Einzug in das Endspiel perfekt machen.
Das Heimrecht würde auch im
Falle eines Finaleinzuges der favorisierten belgischen Mannschaft greifen. Somit würde die belgische Auswahl nach den Duellen mit der Schweiz (Lüttich), Kanada (Middelkerke) und jetzt Argentinien (Brüssel) zum vierten Mal vor heimischer Kulisse spielen. Ohnehin könnte ein gut besetztes Forest National den Schlüssel zum Erfolg darstellen. „Hoffentlich kommen viele Fans nach Brüssel. Wir können sie sicher gut gebrauchen“, so Kimmer Coppejans (ATP-105). Der Ostender geht als „Youngster“ in das Halbfinale gegen Argentinien. Im Viertelfinale gegen Kanada feierte der 21-Jährige im Doppel mit Ruben Bemelmans sein Debüt. „Bei den Spielen gegen Kanada habe ich viel gelernt“, so Coppejans, der am Samstag gemeinsam mit Ruben Bemelmans auf das argentinische Duo Berlocq (ATP-84) - Schwartman (ATP-89) trifft.
Für Rubel Bemelmans zeigte die Leistungskurve in den letzten Wochen nach oben.
Für Ruben Bemelmans zeigte die Leistungskurve in den letzten Wochen nach oben. In New York erreichte der in Genk aufgewachsene Tennisprofi zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers. „Nach meiner Leistung bei den US Open möchte ich der Mannschaft auch jetzt im Halbfinale weiterhelfen“, so Bemelmans. Im Einzel trifft der aktuell bestplatzierte Belgier David Goffin (15. der Weltrangliste) heute auf Federico Delbonis. Nach seinem gesundheitsbedingten Ausfall bei den US Open ist der Lütticher wieder einsatzbereit. „Ich fühle mich wieder deutlich besser. Nach meiner Rückkehr aus New York hatte ich einige Tage Zeit, um mich zu erholen. Das hat mich vor allem im physischen Bereich weiter gebracht“, so Goffin auf einer gestrigen Pressekonferenz der belgischen Mannschaft. Dass die belgischen Spieler als Favorit gelten und zudem Heimrecht genießen, sieht der Lütticher indes nicht als Nachteil. „Ich fühle nicht mehr Druck als vorher. Trotzdem will ich natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen“, so Goffin.
„Ich fühle nicht mehr Druck als vorher. Trotzdem will ich natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen“, so Goffin.
Das belgische Ensemble steht heute zum ersten Mal seit 1998 im Halbfinale, während Argentinien in den letzten zehn Jahren drei Mal mindestens in die Runde der besten vier Mannschaften vorstoßen konnte. Auf dem Weg in das Halbfinale eliminierten die Argentinier Serbien und Brasilien.
Steve Darcis, der zweite Lütticher in der belgischen Auswahl, bekommt heute mit Leonardo Mayer den ranghöchsten und auf dem Papier stärksten Argentinier vorgesetzt. Auch Darcis hatte bei den US Open mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, hat sich jedoch ebenfalls wieder fit gemeldet.
Der belgische Kapitän Johan Van Herck nimmt den Schläger zwar selbst nicht in die Hand, betreut die belgische Auswahl jedoch und ist vergleichbar mit einem Trainer. „Wir haben in den letzten Tagen wirklich hart gearbeitet und sind bereit und haben großes Selbstvertrauen“, so Van Herck.
Das Halbfinale des Davis-Cup wird auf „La Deux“ übertragen.