Auch Trainer mit jahrzehntelanger Erfahrung können noch dazulernen. Für Günther Szalek, den Coach des Rollhockey-Bundesligisten RESG Walsum, ist das keine Frage – und daher war er sehr angetan, als die Chance bestand, ein Übungsleitertrio aus Italien und Argentinien in den Trainingsbetrieb der Roten Teufel einzubinden. „Das waren richtig starke zehn Tage“, lautete Szaleks Resümee.
Angeführt wurde das Trio von Carlos Sturla, Trainer und Koordinator beim Club Hockey Sarzana, Autor eines Rollhockey-Fachbuchs und – der Name lässt es erahnen – Vater von RESG-Leistungsträger Felipe Sturla. Er hatte seinen befreundeten Kollegen Carlos Mazzone mitgebracht, Gründer und Direktor beim Zentrum des argentinischen Leistungssports (CENARED) und ausgewiesener Fitness-Experte. Dessen Frau Adriana Mirella ist beim CENARED auf dem Gebiet der Sportpsychologie tätig.
Was die drei Gäste an Ansätzen in die tägliche Trainingsarbeit einbrachten, kann Günther Szalek im Arbeitsalltag der kommenden Monate gut gebrauchen. „Es waren sehr interessante Ansätze dabei. Natürlich hat jeder Trainer seine eigene Philosophie, aber auch ich habe ja die Weisheit jetzt nicht mit Löffeln gegessen“, meint der RESG-Coach augenzwinkernd. Als Beispiel hob er hervor, wie Carlos Mazzone – „alles andere als ein Konditionsbolzer“ – die Rollschuhe der Spieler als Trainingselement für den Kraft- und Fitnessbereich einsetzte. Abgerundet wurden die Einheiten dadurch, dass auch die in Walsum trainierende Frauen-Nationalmannschaft von den Fachleuten aus Italien und Argentinien partizipieren durfte. „Sechs oder sieben Spielerinnen waren immer dabei. Je größer die Gruppe ist, desto mehr Spaß bringt es ja auch“, betonte Günther Szalek.
Die Abwechslung kam dem Trainer gerade recht, denn der Spielkalender der Bundesliga sorgte bekanntlich dafür, dass nach zwei Runden schon wieder eine einmonatige Pause eingeschoben wurde. „Die Saison fängt für uns eigentlich jetzt erst richtig an“, sagt Szalek, dessen Team die Pflichtaufgaben zum Start mit dem 5:2 in Valkenswaard und dem 6:2 gegen Neuling Recklinghausen fehlerfrei löste. Am Samstag um 18 Uhr geht es für die Walsumer mit der Partie beim SC Bison Calenberg weiter, wobei Felipe Sturla auszufallen droht. Der Italiener zog sich am Samstag beim Spiel der Bundesliga-Allstars gegen die A-Nationalmannschaft einen Cut unter dem Auge zu und musste mit fünf Stichen genäht werden. Sein Kollege Javier Jimenez kam ohne Verletzung davon, ist aber wie sein spanischer Landmann Xavier Berruezo am Samstag letztmals von der Wechselsperre betroffen.