Mit seiner unkonventionellen Art sorgt Torhter Silvio Heinevetter bei der Handball-WM nicht nur auf dem Feld fr so manche berraschungen.
Autor: SEBASTIAN SCHMID | 21.01.2013
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Bester Spieler der Partie: Silvio Heinevetter.
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Silvio Heinevetter sagt und macht nicht immer das, was man vom ihm erwartet. Das stellte der Torhter der deutschen Handball-Nationalmannschaft einmal mehr whrend und nach dem 28:23-Achtelfinalsieg gegen Mazedonien unter Beweis.
Nachdem es bis zum gestrigen Spiel noch nicht so fr Heinevetter gelaufen war, prsentierte er sich im Achtelfinale von Beginn an hellwach. "Heinevetter hat Mazedonien in der ersten Viertelstunde den Zahn gezogen", sagte Martin Heuberger. Der Bundestrainer hatte trotz durchschnittlicher Leistungen an seiner Nummer eins zwischen den Pfosten festgehalten. "Ich wusste, dass seine Zeit kommt. Jetzt war es so weit", meinte Heuberger.
Elf gehaltene Blle, davon zehn in der ersten 30. Minuten, brachten dem 28-Jhrigen die Auszeichnung als bester Spieler der Partie ein. Am spektakulrsten war der gehaltene Gegensto nach 38 Minuten gegen Dejan Manaskov beim 18:16 fr Deutschland. In seiner unnachahmlichen Art hielt "Heine" den Ball mit einer fr einen Keeper eher unkonventionellen Bewegung. Dabei steckte er ein Bein fast senkrecht nach oben und stand mit dem Oberkrper quer vor Manaskov, der Heinvetter ans Standbein warf.
"Das ist ja die Strke von Silvio. Der zeigt auch mal Paraden, die nicht jeder Torhter macht", sagte Heuberger. "Das war auf jeden Fall wichtig und eine Schlsselszene. Da hat er uns gerettet", zollte auch der Gppinger Michael Haa seinem Keeper Respekt.
Dass Heinevetter nicht alles konventionell lst, erlebten gestern auch die Journalisten. Auf die Frage, was ihm durch den Kopf ging, als Manaskov frei auf ihn zulief, antwortete der Torhter der Fchse Berlin: "Habe ich zu Hause das Licht und die Waschmaschine ausgemacht?" Immerhin schob er nach, dass er in solchen Momenten nichts denkt.
Den passionierten Skatspieler muss man nehmen, wie er ist. Das wei auch Heuberger. Nach dem Vorrundenspiel gegen Argentinien, als Carsten Lichtlein fr Heinevetter ins Tor kam und zum Matchwinner avancierte, habe er keine Extragesprche mit seiner Nummer eins gefhrt: "Das braucht Silvio nicht."
Der Held des Spiels gab sich gestern bescheiden, lobte seine Vorderleute, die ihm mit der guten Abwehrleistung die Arbeit leicht gemacht htten. Das Argentinien-Spiel habe ihn nicht lange beschftigt. "Man muss das irgendwie abhaken und dann geht der Blick nach vorne." Das gilt nun auch fr das Viertelfinale. "Fr den Sieg gegen Frankreich knnen wir uns nichts kaufen", sagte Heinevetter. Gegen Mazedonien sei das Turnier nun erst richtig losgegangen.
Und was ist mit der Waschmaschine und dem Licht? Sind die aus? "Das wei ich gar nicht, da muss ich wohl daheim anrufen." Freundin und Schauspielerin Simone Thomalla (Tatort) wird da dann schon nach dem Rechten sehen.