Im Bemühen, den kanadischen Popstar Justin Bieber vor Gericht zu stellen, hat die argentinische Justiz Interpol eingeschaltet. «Wir bitten Interpol um die Festnahme von Justin Bieber - und zwar überall auf der Welt», sagte eine Justizbeamtin am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Der 21-Jährige soll 2013 vor einem Nachtclub in Buenos Aires einen seiner Leibwächter angewiesen haben, gewaltsam gegen einen Fotografen vorzugehen.
Wegen des Falls war Bieber im November in Buenos Aires zu einer Anhörung vorgeladen worden. «Da er nicht zur Aussage erschien, fordern wir seine Festnahme», sagte eine Mitarbeiterin des zuständigen Richters Alberto Bano.
Der Antrag sei am 8. April an Interpol gegangen - nachdem Bieber 60 Tage verstreichen liess, ohne auf die Vorladung zu reagieren. Die internationale Polizeibehörde kann zwar selbst keinen Haftbefehl erlassen. Aber sie kann die 190 Mitgliedstaaten informieren, dass ein Verdächtiger in einem bestimmten Land gesucht und um seine Festnahme gebeten wird.
Bei dem Vorfall im November 2013 entriss der Klage zufolge ein Leibwächter auf Anweisung Biebers dem Fotografen Diego Pesoa mit Gewalt die Kamera und ein Mobiltelefon. Das Geschehen soll sich während der «Believe»-Tour des Teenie-Schwarms in einem Nobelviertel von Buenos Aires zugetragen haben.
Auf Kriegsfuss mit Gesetzen
Bieber, der jahrelang das Image des skandalfreien und netten Teenie-Stars pflegte, ist seit geraumer Zeit weltweit mit den Gesetzen auf Kriegsfuss. So wurde er im Juli vergangenen Jahres in Los Angeles zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt, weil er das Haus seiner Nachbarn mit Eiern attackiert hatte.
Wegen eines wilden Strassenrennens in Miami Anfang des Jahres wurde er von der US-Justiz zudem zu einem Anti-Aggressions-Training und einer Geldstrafe verdonnert. In Kanada wiederum soll Bieber einen Chauffeur geschlagen haben. Zudem wurde er beschuldigt, sich nach einer Quad-Kollision ein Handgemenge mit dem Unfallgegner geliefert zu haben.
(sda/chb)