T-Frage geklärt: Heinevetter Nummer 1 im DHB-Tor

Silvio Heinevetter lag buchlings vor seinem Tor auf dem Boden und schlug vor Freude mit beiden Hnden aufs Parkett. Wieder hatte der Berliner Schlussmann einen Wurf pariert und damit den deutschen Handballern den Weg zum 28:28-Remis gegen den Olympia-Zweiten Schweden geebnet.

Autor: Von Martin Kloth und Thomas Prfer, dpa | 06.01.2013


Rckhalt

Deutschlands Torwart Silvio Heinevetter machte gegen die Schweden ein starkes Spiel. Foto: Angelika Warmuth

Knapp eine Woche vor WM-Beginn stand damit auch fr den experimentierfreudigen Bundestrainer Martin Heuberger fest: Die T-Frage ist geklrt - Silvio Heinevetter ist die Nummer 1.

"Das war mir von vornherein klar. Er ist immer da, wenn er brennt. Und in wichtigen Situationen ist er immer da. Das hat er auch zuletzt bei den Fchsen Berlin gezeigt. Gerade als es bei den Fchsen an sich nicht so lief, hat er viele Spiele gewonnen", sagte der Bundestrainer und erklrte mit Blick auf den Lemgoer Carsten Lichtlein: "Carsten wird ein guter zweiter Torhter sein."

Mit einem schelmischen Lcheln verlie der 28-jhrige Heinevetter in Hamburg das Spielfeld. Er wusste, dass er wie schon beim 26:20-Sieg in Schweden zwei Tage zuvor in groer Form aufgespielt hatte. Dennoch blieb er gelassen und wollte sich nicht in den Vordergrund stellen. "Ich habe meinen Job gemacht", erklrte er.

Auch dank Heinevetter sind die deutschen Handballer im neuen Jahr noch unbesiegt. Denn der Berliner kam in Hamburg erst zum zweiten Durchgang beim Stand von 15:16 fr den zuvor glcklosen Lichtlein in die Partie. "In der zweiten Halbzeit haben wir uns stabilisiert in der Abwehr, vor allem auch, weil Silvio Heinevetter einige gute Paraden hatte", urteilte Martin Heuberger.

Whrend auf der Torhter-Position alle Fragen geklrt sind, probte der Bundestrainer mit seinen Feldspielern mehr taktische Varianten als je zuvor. In der Abwehr lie er mal defensiv decken und mal offensiv mit einem vorgezogenen Spieler. Im Angriff nahm er Anleihe beim Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten und ersetzte den Torhter durch Spielmacher Martin Strobel als siebten Feldspieler.

Als dies einmal nicht aufging, wurde Strobel als Ersatztorhter fr einen parierten Wurf von den 11 269 Zuschauern in der O2 World lauthals bejubelt. "In Balingen bin ich ab und zu mal in der Situation. Da kann man dann nur hoffen, dass die Abwehr gut steht", meinte der 26-Jhrige.

Neben Holger Glandorf, Lars Kaufmann und Gensheimer, die ihre Teilnahme bei der WM aus Regenerations- und Verletzungsgrnden abgesagt hatten, musste der Bundestrainer kurzfristig auf Oliver Roggisch verzichten. Der Kapitn und Abwehrchef war nach dem Verzehr von Spaghetti Bolognese durch Magen-Darm-Probleme auer Gefecht gesetzt. Martin Heuberger nutzte den Ausfall und probte den Ernstfall. "In der Abwehr hat man gemerkt, dass er fehlt, keine Frage. Trotzdem habe ich dann gesagt: Komm, mach's weiter. Das kann auch bei der WM in Spanien passieren, dass Oli Roggisch seine Pausen braucht bei der Anzahl der Spiele."

Noch einmal kann der Bundestrainer testen. Am Mittwoch steigt in Stuttgart die WM-Generalprobe gegen Rumnien. Tags darauf fliegt das Team nach Spanien. Dort sind in der Vorrundengruppe A in Granollers und Barcelona vom 12. Januar an Brasilien, Tunesien, Argentinien, Montenegro sowie Titelverteidiger und Olympiasieger Frankreich die Kontrahenten. Das Minimalziel heit Platz vier in der Vorrunde und damit die Qualifikation fr das Achtelfinale.

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