In Argentinien ist nun die Tarnung eines selbsternannten Superhelden aufgeflogen: "Menganno" hat in den Vororten von Buenos Aires Jagd auf Verbrecher gemacht, nun steht der Held selbst im Visier der Behörden, wie spanische Medien berichten.
Jahrelang hat "Menganno" (dt. "Otto Normalverbraucher") auf den Straßen von Lanús, einem Vorort von Argentiniens Hauptstadt, für Recht und Ordnung gesorgt. Jetzt ist seine wahre Identität ans Licht gekommen: Der Superheld heißt in Wahrheit Oscar Lefosse, ist 43 Jahre alt und ein ehemaliger Polizeibeamter, der von 1986 bis 1996 im Dienst war, wie die Zeitung "The Telegraph" berichtet.
Held in Schießerei verwickelt
Aufgeflogen ist die Tarnung, weil "Menganno" in eine Schießerei verwickelt war. Laut Angaben von Lefosse wollten drei Kleinkriminelle sein Auto stehlen, in dem er mit seiner Frau saß. Die Diebe hätten das Feuer eröffnet, woraufhin der Ex-Polizist mit einer Glock zurückgeschossen habe. Die Lizenz für die Schusswaffe ist allerdings bereits abgelaufen gewesen. Außerdem wurden alle 14 Schüsse laut Polizei aus dem Inneren des Wagens abgegeben. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. "Menganno" muss sich nun jedoch wegen des Tragens einer Waffe ohne Lizenz verantworten.
Seine Fans stehen voll hinter dem Superhelden. Auf seiner Facebook-Seite hat Lefosse ein Bild vom durchlöcherten Auto gepostet und zahlreiche aufmunternde Kommentare erhalten. 38.000 Menschen folgen dem argentinischen Helden auf Facebook.
Wenn Lefosse als Held unterwegs ist, trägt er unter seinem Kostüm einen Pfefferspray, einen Schlagstock und eine Taschenlampe. "Ich laufe nicht bewaffnet auf der Straße herum. Ich behalte meine Waffe zuhause", sagt er gegenüber "Argentine TV". Er wolle helfen und sei nicht verrückt. "Ich patrouillierten durch die Stadt, weil es immer verrückter zugeht und die Stadt jemanden braucht, der die Menschen beschützt", sagt er.