Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Argentiniens um fünf Stufen gesenkt. Die Herabstufung auf CC „spiegele Fitchs Ansicht wider, dass ein Zahlungsausfall Argentiniens wahrscheinlich ist“, erklärte die US-Agentur am Dienstag. Fitch reagierte damit auf das Urteil eines New Yorker Gerichts vom 21. November, worin es Argentinien angewiesen hatte, seit elf Jahren ausstehende Schulden zu begleichen.
Der Richter wies Buenos Aires an, die Schulden von 1,3 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro) bis zum 15. Dezember an die privaten Gläubiger zurückzuzahlen. Fitch erklärte, es erwarte nicht, dass Argentinien dies tun werde. Aus Sicht von Fitch würde dies einen Zahlungsausfall bedeuten. Der argentinische Wirtschaftsminister Hernan Lorenzino hatte nach dem Gerichtsurteil gesagt, die Regierung finde es „nicht richtig und legitim, Geier-Fonds zu zahlen“. Er kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Sollten die Kläger Recht bekommen, könnte dies den mit vielen Gläubigern vereinbarten Forderungsverzicht von 70 Prozent infrage stellen und auch Schuldenschnitte heutiger Krisenländer wie Griechenland erschweren.
Kauf zum Schnäppchenpreis
Die Finanzspekulanten um den New Yorker Hedge-Fonds-Milliardär Paul Singer hatten die Papiere vor dem Staatsbankrott Argentiniens vor über zehn Jahren zum Schnäppchenkurs gekauft und sich nicht am Forderungsverzicht bei den Umschuldungsrunden in den Jahren 2005 und 2010 beteiligt. Stattdessen klagen sie auf volle Rückzahlung zum ursprünglichen Nominalwert.
Fitch erklärte, die Herabstufung spiegele auch die „anhaltende Verschlechterung“ von Argentiniens Finanzen wider. Die Unsicherheit über das US-Urteil werde voraussichtlich das Vertrauen weiter beschädigen und die Aussicht auf Wachstum untergraben.