Petter Solberg ist zum zweiten Mal in Folge Rallycrossweltmeister. Beim Saisonfinale in Argentinien reichte dem Norweger der dritte Platz hinter Robin Larsson und Mattias Ekström für den Titelgewinn. Solberg entschied in diesem Jahr 20 Heats für sich und holte sich drei Gesamtsiege (Hockenheim, Lydden Hill und Barcelona). Bei neun der 13 Saisonläufe schaffte es der Citroën-Pilot ins große Finale und stand dabei jedes Mal auf dem Podest.
Damit stieg Solberg in den elitären Kreis der dreifachen FIA-Weltmeister auf: 2003 gewann der der Norweger die Rallye-WM, 2014 und 2015 holte sich der mittlerweile 41jährige die beiden WRX-Titel. "Es ist fantastisch, mein Team ist immer hinter mir gestanden. Ich weiß, dass ich viel von ihnen verlange, aber wir teilen die gleiche Leidenschaft und den Antrieb für Siege", freute sich Solberg in seiner leidenschaftlichen Art. "Es war aber nicht einfach, denn ich war vor dem letzten Wochenende nervös."
Am Ende hatte Solberg 26 Punkte Vorsprung vor Timmy Hansen (Peugeot). "Es ist nicht einfach, zum zweiten Mal den Titel zu gewinnen. Nichts ist im Rallycross garantiert. Es gibt viele talentierte Fahrer, und mein Team musste hart kämpfen", verwies Solberg auf den harten Wettbewerb. Im nächsten Jahr will er wieder angreifen. "Jetzt warten viele Meetings mit einigen Herstellern auf mich, wir müssen abwarten. Wichtig ist, dass mich ein fantastisches Team und meine Familie unterstützen. Ich werde 2016 bestimmt wieder dabei sein."
In Rosario kämpften am Ende zwei Schweden um den Sieg: Larsson kreuzte die Ziellinie eine knappe halbe Sekunde vor Ekström. Für den DTM-Fahrer war der zweite Platz ein versöhnliches Saisonende. "Ein verrücktes Wochenende in vielen Beziehungen", resümierte Ekström. "Ich habe noch nie so viel Staub gesehen. Dank der guten Starts und der Pace verlassen wir Argentinien mit einer Trophäe. Gratulation an Petter, er verdient den WM-Titel. Wir sind stolz, dass wir in hier geschlagen haben."
Ekström hatte wegen Terminüberschneidungen zwei der 13 Saisonläufe verpasst. Sein erster Höhepunkt war der zweite Platz in Lydden Hill, bevor er beim Heimrennen in Höljes seinen Vorjahressieg wiederholte. In der Endabrechnung belegte Ekström den sechsten Platz. Ein besonderes Highlight erlebte auch das Team Austria in Argentinien. Mit Manfred Stohl und Janis Baumanis kamen zum ersten Mal beide Autos ins Semifinale.
Im Finale zeigte der aktuelle Super-1600-Meister dann sein Talent: Baumanis kämpfte gegen die Topstars und belegte knapp hinter Solberg den vierten Platz. "Janis hat eine absolute Topleistung geboten", lobt Stohl den 23jährigen. "Er hat in taktischer und fahrerischer Hinsicht wirklich alles richtig gemacht. Zu mir muss ich sagen, dass ich froh sein muss, mit der defekten Antriebswelle überhaupt ins Semifinale gekommen zu sein." Am Ende belegte der Österreicher in Rosario den zwölften Platz, in der Weltmeisterschaft landete Stohl auf Rang elf.