Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert in seinem Oktober-Bericht für Brasilien, Argentinien, Paraguay, Bolivien und Uruguay eine Sojabohnenfläche von insgesamt 59,4 Mio ha; das wären rund 2,4 Mio ha oder 4 % mehr als im Vorjahr. Die gesamte Ernte in diesen Ländern sehen die Experten bei 172,4 Mio t. Damit würden die südamerikanischen Bauern so viele Bohnen dreschen wie noch nie. Ihren bisherigen Rekord erzielten sie in diesem Jahr mit insgesamt 171,3 Mio t Bohnen.
Allein in Brasilien soll das Areal zur Ernte 2016 um 1,2 Mio ha oder 3,7 % auf 33,3 Mio ha ausgedehnt werden. Als Auslöser dafür nennen die Washingtoner Experten Wechselkurseffekte: Demnach hat der brasilianische Real gegenüber dem Dollar seit Anfang Oktober des vergangenen Jahres um rund 37 % abgewertet. Dadurch erreichten die brasilianischen Bohnenpreise fast ein Rekordniveau, während sie gleichzeitig in US-Dollar um 8 % nachgaben. In der Folge haben Sojabohnen für die brasilianischen Bauern gegenüber anderen Kulturen an Vorzüglichkeit gewonnen.
Den durchschnittlichen brasilianischen Hektarertrag sieht das USDA nun auf dem Niveau der Saison 2014/15 von 3 t und veranschlagt die Ernte 2015/16 auf den Rekord von 100 Mio t, was einer Steigerung um 3,8 Mio t oder 4 % gegenüber dem Vorjahr entspräche. Im September waren die Fachleute noch von „lediglich“ 97,0 Mio t ausgegangen.