Silberförderung erreicht 2012 neuen Rekord – Boerse

Die Produktion der Silberminen ist 2012 voraussichtlich auf einen neuen Rekord angestiegen: Über 24.000 Tonnen. Seit 2001 bedeutet dies einen Zuwachs um 28%. In den Vorjahren erreichte die Förderung 22.200 t (2010) und 23.700 t (2011).
Den Platz 1 hält Mexiko mit 4250 Tonnen, gefolgt von China mit 3800 t, Peru 3450 t, Australien 1900, Russland 1500, Bolivien 1300, Polen 1170, Chile 1130, USA 1050, Argentinien 700 und Kasachstan 645 sowie Canada 530 t. Die klassischen Förderländer zählen seit 2001 zu den Verlierern: Canada -60%, USA -40%, Kasachstan -34%, Chile -16%, Australien -4% und Polen -2%. Stark zulegen konnten Peru mit +34%, Mexiko +54%, China +99%, Bolivien +216%, Russland +295% und Argentinien mit +358%, das dsamit seinem Namen (Argentum = Silber) alle Ehre macht (Quelle USGS und www.zealLLC.com).

China hat die Silberförderung seit 2001 verdoppelt

Der Zuwachs seit 2001 wurde allerdings durch Länder wie China, das nun fast ein Sechstel der Produktion stellt, absorbiert, denn China ist selbst einer der größten Silberkäufer und -importeure. Nicht zuletzt empfahl die chinesische Regierung ihren Bürgern den Kauf von Silber. Für 2012 werden Importe von 6500 t erwartet: http://static.boerse.de/images/Inf... . Auch Indien wird für den Silberimport immer wichtiger.

Silber als Haupt- und Beiprodukt

Die Schwierigkeit bei der Einschätzung der künftigen Silberproduktion liegt darin, dass ein Teil der Minen Silber als Hauptprodukt fördert, ein Teil aber als Beiprodukt von Gold oder vor allem Schwermetallen. Während erstere bei hohen Silberpreisen versuchen, ihre Produktion zu steigern, hängt bei letzteren die Silberproduktion von der Förderung der Hauptmetalle ab, die wieder konjunkturabhängig sind. Die chinesische, polnische oder kasachische Silberproduktion ist etwa durch die Produktion der Basismetalle bestimmt. In den USA oder Canada, wo die primäre Silberproduktion eine größere Rolle spielt, neigen sich die Vorkommen der Silberminen dem Ende zu, was sich auch in den Produktionsrückgängen während der letzten zehn Jahre widerspiegelt (s. oben).

In Europa bestehe derzeit ein Silberangebotsüberschuss, berichtet einer der größten Edelmetallhändler, Heraeus. Die industrielle Nachfrage wird in nächster Zeit nicht ausreichen, um das Silberangebot komplett zu absorbieren. Und genau das macht die Preisentwicklung schwer vorhersehbar, weil das Zünglein an der Waage für den Silberpreis somit die Investmentnachfrage darstellt. Einerseits der kauf physischen Silbers in Münz- und Barrenform und andererseits die Nachfrage nach Silber-ETFs. Eine Silberrallye ohne Goldrallye dürfte es daher wohl kaum geben.

(cr)

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